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Lippenstift und andere Kosmetik haltbar machen

Von Sascha Abel 10.03.2008, 10:01

Berlin/Frankfurt/Main/dpa. - Und mit einigen Profi-Tipps können Lidschatten, Puder und Nagellack oft sogar wesentlich länger benutzt werden, als auf der Verpackung angegeben ist. «Die meisten Kosmetika sind vom Tag ihrer Herstellung an mindestens 30 Monate lang haltbar», sagt Martin Ruppmann vom Kosmetikverband VKE in Berlin. Viele Produkte können noch länger verwendet werden - sie sind dann speziell gekennzeichnet. Die Mindesthaltbarkeit ist am Tiegel-Symbol auf der Packung zu erkennen. An einer Ziffer und einem «M» für «Monate» ist dort abzulesen, wie lange das Produkt bei sachgemäßem Gebrauch und passender Lagerung nach dem Öffnen haltbar ist.

«Notieren Sie sich das Datum, an dem Sie das Produkt in Gebrauch nehmen», rät Christiane Nientimp von der Stiftung Warentest in Berlin. Was aber können Verwender zusätzlich tun, um die Lebensdauer von Kosmetika zu verlängern? Grundsätzlich gilt, «dass Sauerstoff und Keime die Produktqualität beeinträchtigen können», sagt Martin Ruppmann. Diese gelangen zum Beispiel von außen über die Finger an die Mittel. Deshalb empfiehlt er Cremes und Lotionen aus Pumpspendern. Schutz bietet auch der Gebrauch eines Spatels.

Besonders im Umgang mit wasserhaltigen Mitteln ist Sorgfalt geboten, fügt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt hinzu. Dazu gehören Crèmes, Körperlotionen, Mascara, Shampoos und Duschbäder. «Auf Wasser wachsen Mikroorganismen. Und zu viele davon können Krankheiten verursachen.» Bei konservierten Produkten gebe es zwar keine Probleme. Naturkosmetik ohne entsprechende Zusätze sollte aber nicht offen stehen gelassen werden.

Unproblematisch sind Kosmetika, die kein oder nur wenig Wasser enthalten, sagt Christiane Nientimp. Lidschatten und Puder, aber auch Lippenstift aus Wachsen und Fetten sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden. Diese Produkte könnten sonst schimmeln. Bei sachgemäßem Gebrauch dagegen sind Lidschatten und Lippenstift nach dem Öffnen etwa zwei Jahre verwendbar, Puder sogar nahezu unbegrenzt. Martin Ruppmann empfiehlt aber, Schwämmchen und Pinsel regelmäßig mit Seife oder einem milden Shampoo zu reinigen. Und eine Faustregel der Stiftung Warentest lautet: Tuben sind sicherer als Tiegel. Denn sie sind nicht so anfällig für Mikroben.

Neben der Feuchtigkeit kann Wärme die Haltbarkeit verkürzen. Lippenstifte beispielsweise könnten auch bei geschlossener Kappe durch zu viel Wärme ranzig und klumpig werden, sagt Laura Gross von der Verbraucherinitiative Berlin. Wird Nagellack im Fläschchen dickflüssig, hilft Nagellackverdünner aus der Parfümerie. «Bitte nicht mit Nagellackentferner verdünnen», rät Gross. Denn dieser sorge nur dafür, dass der Lack auf dem Nagel nicht mehr gut hält.

In die Tonne gehört der Lack, wenn sich in der Flüssigkeit die Farbpigmente abspalten. Generell raten die Experten, einmal geöffnete Kosmetika zügig zu verbrauchen und immer gut zu verschließen. Außerdem sollten vor allem Cremes nicht verdünnt oder gemischt werden. Birgit Huber warnt aber bei allen Regeln vor allzu großer Sorge: «Innerhalb der normalen Anwendungsdauer sind Kosmetikprodukte in der Regel auch sicher.»

INFO: Düfte kühl und trocken im Schrank lagern

Düfte reagieren besonders empfindlich auf Wärme, Licht und Luft. Die teuren Wässerchen sollten daher nicht im Bad oder am Fenster gelagert werden, sondern besser kühl und trocken im Schrank. «Je weniger Alkohol im Verhältnis zu den Duftstoffen ein Produkt enthält, desto empfindlicher ist es», erläutert Laura Gross von der Verbraucherinitiative Berlin. So sei Eau de Toilette mit einem Alkoholanteil von annähernd 70 Prozent am längsten «duftsicher».

Ein Eau de Parfum büßt seinen Duftcharakter dagegen unter Umständen schneller ein. Das bedeutet laut Gross zwar nicht, dass es nicht mehr riecht. Allerdings können einzelne Duftnoten abnehmen, oder die Wirkung des Duftes auf der Haut lässt nach.