Kind ist in Krippe anhänglich: Kein Grund zur Sorge
Fürth/dpa. - Ist ein Kind in der Krippe sehr anhänglich und sucht intensiv die Nähe zur Erzieherin, ist das kein Grund zur Sorge. Auf der einen Seite zeige es damit zwar, dass ihm der Krippenalltag noch etwas zusetzt.
Gleichzeitig verhalte es sich aber angemessen, weil es den Schutz bei der Erzieherin sucht. Darauf weist die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Fürth hin. «Kinder unterscheiden sich in ihrer Offenheit gegenüber neuen Situationen», erläutert der Diplom-Psychologe Hermann Scheuerer-Englisch von der bke. Die Krippe stelle aber an alle Kinder hohe Anforderungen. Aus diesem Grund sollte eine mehrwöchige Eingewöhnung sicherstellen, dass sich das Kind bei Bedarf an eine Erzieherin wenden kann und sich von dieser helfen lässt. Schwierig wird es für das Kind, wenn es spürt, dass dafür keine Zeit ist und es zu mehr Selbstständigkeit gedrängt wird.
«Wenn die Erzieherin dem Kind aber die erforderliche Nähe zugestehen kann, wird es sich zunehmend entspannen und von selbst wieder Neugier und Spielfreude entwickeln», sagt Scheuerer-Englisch. Dieser Prozess könne einige Wochen dauern. Die Eltern könnten ihrerseits das Kind zu Hause durch Zuwendung unterstützen. Manchmal führen nämlich auch die Sorgen der Eltern dazu, dass das Kind länger braucht, um sich auf die neue Situation einzulassen.
Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern: www.bke.de