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Hochzeit Hochzeit: Vor den Traualtar à la Moulin Rouge

Von Sabine Henning 28.01.2002, 10:49
Zart flatternde modische Akzente
Zart flatternde modische Akzente Pronuptia

Fichtenau/Heidelberg/dpa. - «Die Kleider sehen in diesem Jahr noch romantischer aus als imVorjahr», sagt Karin Sperr, Produktmanagerin bei Weise Festmoden inFichtenau (Baden-Württemberg). In Anlehnung an den Film «MoulinRouge» liegen Korsagen und Mieder stark im Trend. »Sie werden vorne,hinten oder seitlich geschnürt», so Karin Sperr.

Entscheidet sich die Braut für eine zweiteilige Robe, kann sieKorsage und Oberteil individuell zusammenstellen. «Wenn die Frau einBustier tragen möchte, sollte sie es allerdings mit einem schlichtenRock kombinieren», rät Christine Kleemann von der Pressestelle desfranzösischen Brautmodenherstellers Pronuptia mit Deutschlandsitz inHeidelberg.

Ein einteiliges Kleid sitze allerdings besser, gibt SilviaGallmeister, Geschäftsführerin des Brautmodenherstellers Lohrengel inKassel, zu bedenken. Und auch wenn Korsagenkleider meist mit Trägerngeliefert werden: Sie halten auch ohne. Um die nackten Schultern inder Kirche zu bedecken, kann ein breiter, bestickter Schal getragenwerden.

Die subtile Aufwendigkeit setzt sich auch in der Gestaltung desRockes durch. «Schleppen herrschen eher beim klassischen Kleid vor»,erklärt Ulrich Wendel vom Brautmodenhersteller H.E. Kleemeier inHof/Saale. Bei den reich bestickten Roben werde die Schleppebestenfalls angedeutet. Dafür finden sich auch hier wiederDrapierungen, oder unter einem Überwurf wird Spitze sichtbar. Und wereinen gemäßigten Sissi-Look vorzieht, findet ebenfalls ein großesAngebot vor.

Bei den Farben steht Weiß weiter im Vordergrund. Aber auchgelblichere Töne wie Champagner und Crème schmeicheln der Braut. Neuist bei vielen Anbietern ein «Nougat» oder «Mordoré» genanntergelb-goldener Ton. «Kräftigere Farben tauchen - wenn überhaupt - nurals Tupfer auf», erklärt Christine Kleemann. Bevorzugte Töne seiendann Violett oder Blau.

Was die Form angeht, so liegen Kleider im Trend, die im Oberteilschmal gefasst sind und zum Boden hin weit ausschwingen. «Mit Robenin der A-Form aus weich fließenden Stoffen lassen sich kleineFigurprobleme leicht kaschieren», rät Karin Sperr von WeiseFestmoden.

Aber auch zwischen vielen figurbetonten Modellen kann sich dieBraut in diesem Jahr entscheiden. Bei den eng anliegenden Kleidernsteckt die Raffinesse häufig im Detail: Sie zeichnen sich aus durchasymmetrische Ausschnitte, reizvolle Rückendekolletés, schräggeführte Träger oder einseitig aufgestickte Dekorierungen. Auchgeschlitze Ärmel aus feinem Chiffon, die bei jeder Bewegung wehen,setzen Akzente.

Der Kopfschmuck fällt ebenso dezent aus wie das Kleid selbst.Traditionell romantisch umhüllt ein Schleier den Kopf der Braut. Abervor allem zarte Diademe und Reifen schmücken das Haar. Auchglitzernde Drahtgespinste mit Strasssteinchen, die seitlichangesteckt werden, zieren den Kopf. «In Mode sind außerdem großeHüte», so Christine Kleemann.

Auch bei der Mode für den Bräutigam drücke sich eine neue Eleganzaus, weiß sie. Der festliche Anlass spiegelt sich beim Mannhauptsächlich in der Weste wider: Das aus Brokat oder Seidenjacquardgefertigte Kleidungsstück schimmert Ton in Ton in Rot, Blau, Grau undGelb-Gold. Der passende Anzug dazu ist genäht aus Stoffen inNaturweiß, hellem Beige, Aubergine und Blau. Aber auch in einerstrahlend weißen Kombination kann der Auserwählte eine gute Figurmachen.

Das Jackett bestehe meist aus einem längeren Einreiher mit vierKnöpfen und kurzem Revers. «Aber auch Frack, Smoking und Gehrock sindwieder im Kommen», so Kleemann. Um den Hals trägt der Bräutigam eineüppiger gebundene Krawatte oder ein Tuch - das so genannte Plastron.

Während sich der Anzug nach der Hochzeit weiter bewähren kann,verstaubt das Brautkleid oft über Jahre ungenutzt im Schrank. «Wersich gleich beim Kauf für ein schlichteres Modell entscheidet, kannes später noch auf Cocktail-Partys tragen», so Karin Sperr.