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Zimtsterne, Lebkuchen & Co So schmeckt der Advent: 5 Tipps zum Plätzchen backen

In vielen Familien ist das Backen von Plätzchen eine alte Tradition in der Vorweihnachtszeit. Wissenswertes rund um die Leckereien – und ein Rezept für Vanillekipferl.

Von Sabine Meuter, dpa 28.11.2024, 04:05
Die ewige Frage: Ist beim Plätzchen backen Teig naschen erlaubt? Experten sagen: Nein. Keime aus rohen Eiern und Coli-Bakterien aus dem Mehl werden erst durch Erhitzen unschädlich gemacht.
Die ewige Frage: Ist beim Plätzchen backen Teig naschen erlaubt? Experten sagen: Nein. Keime aus rohen Eiern und Coli-Bakterien aus dem Mehl werden erst durch Erhitzen unschädlich gemacht. Mascha Brichta/dpa-tmn

München - Zimt, Nüsse oder etwa Anis: Der Duft in der Wohnung ist einfach unwiderstehlich, wenn es ans Plätzchen backen für die Weihnachtszeit geht. Spritzgebäck, Vanillekipferl oder Zitronenherzen sind die Klassiker. Daneben locken noch unzählige weitere Sorten, oft gibt’s hierfür uralte Familienrezepte. Also nichts wie ran - an Teig kneten, Stücke davon in die gewünschte Form bringen und später die Plätzchen liebevoll dekorieren. 5 Tipps dazu.

Tipp 1: Plätzchen müssen nicht immer gleich Kalorienbomben sein

Mit Zutaten wie Butter und Zucker können Plätzchen schnell zu kleinen Kalorienbomben geraten. Doch das muss nicht unbedingt sein. „Oft kann man ohne weiteres die im Rezept angegebene Zuckermenge reduzieren, ohne dass die Plätzchen wesentlich an Geschmack verlieren“, sagt die Münchner Backbuchautorin Christa Schmedes.

Eine andere Variante: Zucker lässt sich durch Erythrit austauschen. „Das sollte man aber nicht 1:1 tun, weil Erythrit die Teigkonsistenz verändert“, sagt die Münchner Rezeptentwicklerin Annelie Ulrich. Wer auf Erythrit setzt, sollte auf diesen Zuckerersatzstoff basierende Rezepte heraussuchen.

Als Ersatz für Zucker kann man auch Trockenfrüchte wie Aprikosen, Datteln oder Feigen nehmen – „diese Früchte kurz in dunkle Schokolade tunken, kleinschneiden und in den Teig geben“, so Ulrich. Auch für Butter gibt es Alternativen mit weniger Kalorien: „Man kann stattdessen fettarme Margarine oder Joghurt-Butter verwenden“, sagt Schmedes.

Tipp 2: Glutenfreie Plätzchen backen

Wer Gluten, die unter anderem in Weizenmehl stecken, nicht verträgt, muss nicht auf Plätzchen in der (Vor-)Weihnachtszeit verzichten. „Es gibt glutenfreies Mehl speziell für Gebäck“, so Annelie Ulrich. Komplett glutenfrei ist beispielsweise auch Eiweißgebäck mit Mandeln.

Tipp 3: Besser nicht rohen Teig naschen

Viele lieben es, beim Plätzchen backen rohen Teig zu naschen. „Empfehlenswert ist das aber nicht“, sagt Yamila Betz von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und BSA-Akademie in Saarbrücken. Denn Eier im rohen Teig können Keime enthalten, die erst beim Backen unschädlich gemacht werden.

Und selbst wenn keine Eier im Teig sind, sollte man ihn nicht roh verzehren. Denn auch Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl können Infektionen hervorrufen. „In Mehlproben werden immer wieder krank machende Bakterien wie Coli-Bakterien nachgewiesen“, so Betz. Sie können akute Darmentzündungen auslösen und schlimmstenfalls zu Nierenversagen führen. Vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem, kleine Kinder und Schwangere sind gefährdet. „Daher besser keinen rohen Teig essen, sondern warten, bis dass das Gebäck durchgebacken ist“, so Betz.

Tipp 4: Plätzchen backen geht auch mit wenig Zeitaufwand

Plätzchen selber backen und verzieren – das kann mitunter sehr zeitaufwändig sein. Wer im Alltag nicht mal eben einen Nachmittag lang in der Küche stehen kann, kann nach dem sogenannten „Drei-Tage-Plan“ vorgehen: „An einem Tag den Mürbteig herstellen, am nächsten Tag Plätzchen aus dem Teig ausstechen und backen und am nächsten Tag alles verzieren“, sagt Annelie Ulrich. Manche Plätzchen-Sorten sind per se schnell herzustellen, zum Beispiel Vanillekipferl.

Annelie Ulrich hat ein Rezept für „Omas Vanillekipferl“ – so sieht es aus.

Zutaten: 

Für den Teig:

250 g Mehl
70 g Zucker
100 g gemahlene Mandeln
200 g zimmerwarme Butter
1 Vanilleschote oder 2 TL Vanilleextrakt oder 1 Päckchen Vanillezucker

Zum Dekorieren:

50 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker oder die restliche Vanilleschote

Zubereitung:

1. Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Aus dem Teig eine Kugel formen und abgedeckt in den Kühlschrank legen. Der Teig sollte mindestens eine Nacht, besser mehrere Tage Zeit zum Durchziehen im Kühlschrank bekommen.

2. Wenn es ans Backen geht, zunächst den Backofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und mehrere Backbleche mit Backpapier auslegen.

3. Teig kurz geschmeidig kneten und zu einem Teigstrang mit dem Durchmesser einer Zwei-Euro-Münze formen. Den Teigstrang dann in etwa einem Zentimeter große Scheiben schneiden.

4. Jede einzelne Teigportion erst zu einer kleinen Kugel rollen, anschließend zu einer Teigwurst, die zu den Enden spitz zuläuft. Daraus nun ein Kipferl formen.

5. Die Vanillekipferl aufs Blech setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad Ober- und Unterhitze für circa zehn Minuten backen – bis die Spitzen der Vanillekipferl goldig werden.

6. Kipferl kurz abkühlen lassen. Sobald sie lauwarm sind, in eine Mischung aus Zucker und Vanillezucker tauchen.

Tipp 5: Zu viele Plätzchen genascht? So sieht der Ausgleich aus

Wer zu viele Plätzchen genascht hat, kann dies kompensieren, indem einfach eine Mahlzeit mit einer deutlich geringeren Energiezufuhr eingenommen wird. „Auch Intervallfasten ist eine Option – man lässt zum Beispiel an einem Tag das Frühstück ausfallen“, sagt Yamila Betz. Und eben mehr Bewegung in den Alltag einbauen: Statt den Aufzug zu nehmen, Treppen steigen, wenn möglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder etwa bei Bus- und Bahnfahrten eine Haltestelle früher aussteigen und das letzte Stück zu Fuß gehen.