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Schizophrenie Schizophrenie: Bei Verfolgungswahn sollten Angehörige Ruhe bewahren

24.05.2006, 09:16

Neuss/dpa. - «Hört Ihr Partner plötzlich Stimmen oder fühlt sichverfolgt, versuchen Sie, ruhig zu bleiben», rät ChristaRoth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater(BVDP) in Neuss.

Wichtig sei es, aufmerksam zuzuhören. Auf keinen Fall dürfen dieSchilderungen des Betroffenen ins Lächerliche gezogen werden. «GebenSie ihm aber nicht einfach Recht, um ihn zufrieden zu stellen. DeutenSie eventuell vorsichtig an, dass sich Ihre Wahrnehmung nicht mitseiner deckt», empfiehlt Christa Roth-Sackenheim.

Eine schizophrene Psychose geht mit Realitätsverlust, Wahn,Halluzinationen, Störungen des Denkens und der Gefühlswelt einher.Gerade die Wahnvorstellungen sind für den Betroffenen so wirklich,dass er unbeirrbar daran festhält. Die Einsicht, an einer Krankheitzu leiden, fehlt meist.

Dennoch sollten Angehörige versuchen, den Betroffenen zuüberzeugen, einen vertrauten Psychiater und Psychotherapeutenanzurufen, der sich mit ihm über seine Eindrücke und Gefühleunterhält, so Roth-Sackenheim. Im Mittelpunkt einer fachärztlichenBehandlung stehen die Gabe so genannter atypischer Neuroleptika, einePsychotherapie sowie die Aufklärung des Patienten und seinerAngehörigen.

Mehr als 300 000 Menschen leiden derzeit in Deutschland an einerSchizophrenie. Die ersten Symptome treten meist zwischen der Pubertätund dem 30. Lebensjahr auf. Weitere Informationen zur Schizophrenieund zu anderen Psychose-Formen finden sich im Internet unterwww.psychiater-im-netz.de.