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Rückenprobleme Rückenprobleme: Sport gegen Schmerzen

Von Arnd Petry 11.03.2007, 21:24

Halle/MZ. - "Sehr viele Rückenprobleme sind muskulär bedingt", erklärt Detlef Detjen, Sprecher der Aktion Gesunder Rücken. "Es ist nicht immer gleich der Bandscheibenvorfall, der Schmerzen verursacht." Durch permanente Fehlbelastungen entstünden leicht Dysbalancen zwischen verschiedenen Muskelpartien, die zu Rückenschmerzen führen können. Durch Ungleichgewicht beim Heben und Tragen beispielsweise komme es zu Verspannungen und Schmerzen.

Im Regelfall ist jedoch Bewegungsmangel Grund für Rückenschmerzen: "Rückenprobleme sind im Grunde Stoffwechselprobleme", erklärt Achim Denner, Bewegungswissenschaftler und Geschäftsführer vom FPZ in Köln, einem von der Aktion Gesunder Rücken empfohlenen Therapiezentrum mit Filialen in ganz Deutschland, so auch in Halle im Relax-Institut in der Reha-Klinik Mansfelder Straße.

Die menschliche Wirbelsäule, eine elastische Konstruktion aus Wirbeln, Bandscheiben, Muskeln und den dazu gehörenden Sehnen und Bändern, sei für Dynamik gebaut. "Durch unseren Lebensstil wird sie jedoch eingesteift", erläutert Denner. Mangelnde Bewegung lässt die Rückenmuskeln erschlaffen. Sie können die Wirbelsäule beim Tragen der Körperlast nicht mehr ausreichend unterstützen. Die Wirbelkörper müssen dadurch zusätzliche Last tragen. Die Folge: Arthrose - und weitere Schmerzen. Der Ausweg aus diesem Teufelskreis ist Bewegung. "Ein Patient, der starke Rückenschmerzen hat, muss von seinem Arzt abklären lassen, ob er direkt an einer Bewegungstherapie teilnehmen kann oder ob er erst medikamentös oder manuell therapiert werden muss", sagt Detjen. Denkbar sind Massagen, eine Chirotherapie oder Akupunktur. Zudem müsse die genaue Ursache der Schmerzen erkannt werden.

Basis eines Rückentrainings ist eine Analyse der Muskulatur: "Wir vermessen die Muskeln an der Wirbelsäule und machen eine Analyse des Muskelkorsetts, um muskuläre Schwächen zu finden", erklärt Denner. Daraus leitet sich der Plan für das Training ab - zweimal in der Woche, drei Monate lang. "Man optimiert in der Zeit die gesamten Wirbelsäulenfunktionen, hauptsächlich aber am Rumpf und an der Halswirbelsäule." Wer mitmacht, hat die Chance, die Ursachen der Schmerzen zu beseitigen. Erfolge sind aber nur unter fachlicher Anleitung möglich. Training in Eigenregie verbietet sich: Wer Schmerzen am Rücken hat, gehöre in die Hände eines Therapeuten, sagt Detjen. Wo fachliche Hilfe zu bekommen ist, weiß der Hausarzt.

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