Risikofaktoren
Risikofaktor Bluthochdruck
Hoher Blutdruck belastet auf Dauer die Gefäßwände. Verhärtungen und Verkalkungen setzen schneller und früher ein. Das Risiko, an koronarer Herzkrankheit zu erkranken, steigt. Ab Blutdruckwerten von 140 mm Hg beim oberen Wert und 90 mm Hg beim unteren Wert (in Ruhe gemessen) spricht man von Bluthochdruck. Optimal sind Werte etwas unter 120 mm Hg beim oberen Wert und etwas unter 80 mm Hg beim unteren Wert. Patienten, bei denen wiederholt höhere Werte gemessen wurden, müssen in der Regel behandelt werden.Gegen Bluthochdruck können Sie selbst viel tun: Zur Basistherapie zählen salzarme Diät, Gewichtsreduktion und Bewegung. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend wirken, kann der Arzt Medikamente verordnen.
Risikofaktor Übergewicht
Bauen Sie Übergewicht ab! Dadurch können Sie Ihr Erkrankungsrisiko für Herzinfarkt und Bluthochdruck deutlich senken. Experten zufolge verringert jedes Kilogramm Gewichtsabnahme im Durchschnitt den Blutdruck um circa 2 mm Hg.Allerdings: Blitzdiäten sind ungeeignet, da sie nur kurzfristig zum Gewichtsverlust führen („Jo-Jo-Effekt“). Erfolgreicher ist eine Ernährungsumstellung auf ausgewogene, fettarme Kost. Für Herzpatienten und natürlich auch alle anderen, die schlank werden wollen, eignet sich die "mediterrane Diät" besonders gut. Die Basis bilden pflanzliche Lebensmittel. Olivenöl ist die Hauptfettquelle. Tierische Lebensmittel werden nur in Maßen gegessen. Milchprodukte täglich in kleinen Mengen, Fisch, Geflügel und Eier einige Male pro Woche. Rotes Fleisch steht nur einige Male pro Monat auf dem Tisch.
Risikofaktor Bewegungsmangel
Bewegen Sie sich bei jeder Gelegenheit! Benutzen Sie Treppen anstelle des Liftes. Gehen Sie möglichst oft zu Fuß oder fahren Sie mit dem Fahrrad. Zusätzlicher Ausdauersport verbessert die allgemeine Belastbarkeit bei koronarer Herzkrankheit. Sportarten wie Wandern, Walken, Radfahren, Joggen oder Schwimmen sind gut geeignet.Bevor Sie mit dem Training beginnen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt den für Sie empfehlenswerten Belastungsgrad. Wichtig ist das regelmäßige Training. 30 Minuten (zum Beispiel ein Spaziergang) an drei Wochentagen reichen für den Einstieg. Erkundigen Sie sich auch nach speziellen Angeboten für Herzsport. In einer Gruppe von Gleichgesinnten macht Bewegung mehr Spaß. Sie werden stärker motiviert - was zu Beginn des Trainings ganz wichtig ist.
Risikofaktor Rauchen
Das Herzinfarktrisiko von Rauchern ist dreimal höher als bei Nichtrauchern.Ein bewährter Trick für den Ausstieg ist, das Unterbewusstsein zu trainieren. Wiederholen Sie Sätze wie "Ich bin Nichtraucher. Zigaretten sind mir völlig egal." Verbinden Sie diese Sätze mit einem angenehmen Bild (zum Beispiel wie Sie als Nichtraucher bei strahlendem Sonnenschein auf einer grünen Wiese sitzen und tief durchatmen, ohne zu husten und alle Gerüche genießen können. Erkundigen Sie sich nach Entwöhnungskursen in Ihrer Nähe. In einer Gruppe fällt der Ausstieg häufig leichter. Nutzen Sie die Beratungsangebote, die AOK bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten!Daneben helfen auch nikotinhaltige Medikamente aus der Apotheke. Vor deren Anwendung müssen Sie sich allerdings mit Ihrem Arzt absprechen, denn diese Medikamente können das Herz-Kreislauf-System belasten.
Risikofaktor Diabetes
Als Diabetiker sind Sie besonders gefährdet, eine koronare Herzkrankheit oder gar einen Herzinfarkt zu erleiden. Die richtige Einstellung Ihrer Blutzuckerwerte kann helfen, ein Voranschreiten der koronaren Herzkrankheit zu bremsen. Risikofaktor FettstoffwechselstörungHohe Blutfettwerte können in vielen Fällen durch den Abbau von Übergewicht und durch fettarme Ernährung reduziert werden. Stellen Sie Ihre Ernährung auf eine mediterrane Kost um und sorgen Sie für ausreichend Bewegung. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, sollten Sie zusätzlich Medikamente einnehmen, die die Blutfettwerte reduzieren. Sprechen Sie mit ihrem Arzt, ob er Ihnen diese Medikamente empfiehlt.
Risikofaktor Stress
Stress gehört zum Alltag. Bis zu einem gewissen Umfang ist Stress sogar gesund. Wenn aber auf Phasen der Anspannung keine Entspannung mehr erfolgt, wird es gefährlich. Sorgen Sie rechtzeitig für Ausgleich. Sport, verschiedene Entspannungstechniken (autogenes Training, Entspannungstraining nach Jacobson), klassische Musik oder Yoga können Ihnen dabei helfen.
In der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit hat sich die koordinierte hausärztliche Versorgung in einem strukturierten Behandlungsprogramm (DMP) als überaus erfolgreich erwiesen. Bereits seit 2005 bietet die AOK Sachsen-Anhalt Ihren Versicherten unter der Bezeichnung "AOK-Curaplan" ein solches spezialisiertes Behandlungsprogramm an. Dabei werden die Patienten mit Koronarer Herzkrankheit in einem engmaschigen Netz ärztlicher Spezialisten nach medizinischen Leitlinien und mit qualitätsgesicherten Methoden der Diagnostik und der Therapie von Ihrem Hausarzt betreut und begleitet.