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Prostata und Potenz Prostata und Potenz: Psychischen Druck abbauen

27.04.2008, 22:44

Halle/MZ. - Thomas P., Quedlinburg: Ich bin Anfang 40, habe eine neue Freundin und im Bett läuft es nicht so gut. Mein Glied wird nicht ausreichend steif. Ich bin verzweifelt. Woran liegt es?

Antwort: Sie leiden an einer erektilen Dysfunktion. Scheuen Sie sich bitte nicht, einen Urologen aufzusuchen und mit ihm darüber zu sprechen. Für Urologen sind Gespräche über Potenzprobleme ganz normal. Sie brauchen also keine Bedenken zu haben. Im Übrigen haben mehr Männer das Problem, als Sie vielleicht denken. Nur redet man im Freundeskreis darüber meist nicht. Lassen Sie sich nicht behandeln, wird der psychische Druck irgendwann so groß, dass gar nichts mehr geht. Das belastet Sie und Ihre Beziehung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit können Ihnen potenzsteigernde Medikamente wie Levitra, Cialis oder Viagra helfen. Möglicherweise kommt auch eine Penispumpe in Frage. Jedoch nur für die Penispumpe übernimmt nach begründeter Antragstellung Ihre gesetzliche Krankenkasse die Kosten.

Gerd P., Eisleben: Ich wurde vor vier Jahren wegen Prostata-Krebs operiert. Seither ist alles in Ordnung. Könnte ich wieder joggen?

Antwort: Da nach Ihrer Prostata-Krebs-Operation vor vier Jahren bis heute keinerlei Beschwerden aufgetreten sind, spricht nichts gegen sportliche Aktivitäten. Sie können also auch joggen.

Karl B., Saalekreis: Beim Wasserlassen ist die Blase erst nach drei Anläufen leer; der Strahl schwach. Helfen Medikamente?

Antwort: Ja, um aber entscheiden zu können, welches Medikament bei Ihnen am besten geeignet ist, müsste zunächst die Symptomatik durch einen Urologen zur Ursache der Beschwerden geklärt werden. Wichtig sind vor allem eine Druckflussmessung sowie die Ultraschalluntersuchung der Harnblase zur Bestimmung des Restharns nach dem Wasserlassen.

Siegfried H., Köthen: Wie oft sollte eine vorbeugende Prostata-Krebs-Untersuchung erfolgen? Wird diese Untersuchung von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt?

Antwort: Es ist ausreichend, wenn die vorbeugende Prostata-Früherkennungs-Untersuchung ab dem 45. Lebensjahr einmal im Jahr erfolgt. Allein die rektale Untersuchung ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Die Kosten für die PSA-Bestimmung sowie die Ultraschalluntersuchung der Prostata werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen. Sie müssen privat bezahlt werden.

Günther D., Bitterfeld-Wolfen: Bei mir klappt es seit etwa zwei Jahren mit dem Sex nicht mehr, da ich Erektionsbeschwerden habe. Gibt es Mittel dagegen? Ich bin nicht zuckerkrank und rauche nicht. Gegen zu hohen Blutdruck nehme ich blutdrucksenkende Medikamente ein.

Antwort: Bei zu hohem Blutdruck und der damit verbundenen Einnahme blutdrucksenkender Medikamente ist es nicht ungewöhnlich, dass die Gliedsteife beeinträchtigt wird. Es gibt Medikamente, welche die Potenz steigern können - Cialis, Viagra oder Levitra. Aber ehe etwas gegen Ihre Potenzbeschwerden unternommen wird, sollte sicher sein, dass Ihr Blutdruck optimal eingestellt ist. Ob und welche der "Potenz-Pillen" für Sie in Frage kämen und inwieweit sie sich mit den blutdrucksenkenden Medikamenten vertragen, müsste individuell abgeklärt werden. Das sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen und gleichfalls einen Urologen konsultieren.

Dieter S., Dessau-Roßlau: Ich bin 57 Jahre alt, Diabetiker und habe Erektionsprobleme. Was lässt sich dagegen tun?

Antwort: Erektionsprobleme sind nicht selten Folge der Zuckerkrankheit. Es kommt unter anderem auch zu Schäden beispielsweise in den kleinen Gefäßen am Herzen und des Penis. Die Einnahme potenzsteigernder Medikamente kann helfen. Eine Einnahme muss strikt in Abstimmung mit den Medikamenten erfolgen, die Sie wegen Ihres Diabetes benötigen. Sie sollten mit dem Sie behandelnden Diabetologen über Ihr Potenzproblem sprechen und sich zudem an einen Urologen wenden.

Franz B., Aschersleben: Ich bin 74 Jahre alt, habe eine vergrößerte Prostata, aber einen normalen PSA-Wert. Kann meine fehlende Gliedsteifigkeit mit der Prostata zusammenhängen? Hilft Beckengymnastik gegen die Erektionsstörung? Ich rauche nicht und nehme keine Medikamente ein.

Antwort: Die fehlende Gliedsteifigkeit hängt definitiv nicht mit der Vergrößerung der Vorsteherdrüse zusammen. Blasenentleerungsstörungen können zu einer Beeinträchtigung des Geschlechtslebens führen. Sie sollten die Ursache Ihrer Erektionsstörung von einem Urologen abklären lassen. Beckenbodengymnastik kann die Potenzprobleme nicht beeinflussen.

Paul S., Wittenberg: Vor sechs Jahren wurde meine Prostata durch die Harnröhre ausgeschabt. Seit zwei Jahren wird mein Glied nicht mehr steif. Gibt es Hilfe? Ich bin 80, habe zu hohen Blutdruck und Herzprobleme.

Antwort: Mit zunehmendem Alter ist auch die Funktion der Schwellkörper nicht mehr so, wie das in jungen Jahren der Fall war. Die Erektionsstörungen kann man behandeln, indem auch die Gefäße im Penis medikamentös beeinflusst werden. Allerdings ist individuell zu entscheiden, wie die Medikamente auf die anderen Organe wirken und wie sie sich mit den übrigen von Ihnen einzunehmenden Medikamenten vertragen. Hier sollte eine Abstimmung zwischen Ihrem Internisten und dem Urologen erfolgen. Darüber hinaus sollte abgeklärt werden, ob eine Zuckerkrankheit vorliegt.

Fragen und Antworten notierten Manuela Bank und Dorothea Reinert