Pflegegrad 3: Pflegegrad 3: Voraussetzungen und Leistungen 2019

Pflegegrad 3 bekommen Pflegebedürftige, die in ihrer Selbstständigkeit schwer beeinträchtigt sind. Lesen Sie hier, auf welche Leistungen Sie jetzt Anspruch haben.

Jeder, der nach dem alten Pflegestufensystem die Pflegestufe 2 oder Demenz und Pflegestufe 1 hatte, erhielt ab 2017 automatisch den neuen Pflegegrad 3. Der neue Pflegegrad 3 entspricht also nicht der alten Pflegestufe 3. Pflegebedürftige mit der alten Pflegestufe 3 sind heute in der Regel in Pflegegrad 4 oder Pflegegrad 5 eingestuft. Falls Sie Pflegegrad 2 haben und sich Ihre Situation so verändert hat, dass Sie eine höhere Einstufung in Pflegegrad 3 wünschen, müssen Sie dies bei der Pflegekasse beantragen. 

Pflegebedürftige erhalten Pflegegrad 3 und die entsprechenden Pflegeleistungen nur unter bestimmten Bedingungen.

Voraussetzung für eine Einstufung in den Pflegegrad 3 ist laut Definition eine “schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit”. Den Grad der Beeinträchtigung stellt ein Gutachter im Rahmen eines persönlichen Besuchs fest. Bei gesetzlich Versicherten bewertet der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) die Selbstständigkeit des Betroffenen. Für Privatversicherte sind die Gutachter von Medicproof zuständig. Bei der Begutachtung durch das Neue Begutachtungsassessment (NBA) muss der Pflegebedürftige für die Einstufung in Pflegegrad 3 zwischen 47,5 Punkte und unter 70 Punkte erhalten. Diese Punkte werden vom Gutachter mit Hilfe eines Fragenkatalogs ermittelt.

Pflegegrad 3 Zeitaufwand Tabelle: Die neuen Pflegegrade orientieren sich an der Selbstständigkeit nach Punkten und nicht mehr nach dem Zeitaufwand der Pflegekräfte für die Grundpflege.

Tipp: Zögern Sie nicht, bei der Pflegekasse eine höhere Einstufung zu beantragen, wenn sich der Zustand des Pflegebedürftigen deutlich verschlechtert. Hier können Sie den Pflegegrad unverbindlich mit einem kostenlosen Pflegegradrechner prüfen.

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 3 haben ein Recht auf zahlreiche Leistungen der Pflegeversicherung. Dazu zählen Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder die Kombination von beidem. Die Kombi von Pflegegeld und Pflegesachleistungen ist zum Beispiel sinnvoll, wenn Angehörige und ein Pflegedienst den Pflegebedürftigen betreuen. Der Pflegedienst rechnet seine Pflegesachleistungen direkt mit der Pflegekasse ab. Der restliche Betrag wird dem Pflegebedürftigen anteilig ausgezahlt. Außerdem hat der Pflegebedürftige einen Anspruch auf Betreuungs- und Entlastungsleistungen, Sachleistungen, Verhinderungspflege und Pflegehilfsmittel. Die Leistungen im Überblick:

Je nachdem, ob der Pflegebedürftige die Pflegeleistungen in den eigenen vier Wänden oder eine stationäre Pflege wahrnimmt, enthält dieser Pflegegrad verschiedene Pflegegrad 3 Geldleistungen:

Bei Pflegegrad 3 haben Sie Anspruch auf 545 Euro pro Monat. Die Pflegekasse überweist das Geld direkt auf das Konto des Pflegebedürftigen. So kann der Pflegebedürftige selbst bestimmen, wer das Geld bekommt.

Bei einem Pflegegrad 3 werden die Heimkosten nicht komplett von der Pflegekasse übernommen. Wer sich auf Dauer in einem Pflegeheim oder einer speziellen Einrichtung pflegen lässt, erhält bei Pflegegrad 3 einen Anteil von 1.262 Euro pro Monat. Dieser Betrag deckt in der Regel nicht die Heimkosten. Betroffene übernehmen noch einen Eigenanteil – die sogenannten „einrichtungseinheitlichen Eigenanteile“ sowie die Kosten für die jeweilige Unterkunft. Je nach Region liegt der Eigenanteil an der Pflege zwischen ca. 240 Euro und ca. 870 Euro. Auch die sogenannten Hotelkosten für Unterkunft und Verpflegung sind regional unterschiedlich und reichen von ca. 700 Euro bis ca. 1.100 Euro. Hinzu kommen noch Investitionskosten von ca. 400 Euro.

Quellen