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Online-Todesrechner Ubble Online-Todesrechner Ubble: Das Tool das den Tod vorhersagt

Von Michael Aust 10.06.2015, 13:25
Die Seite Ubble will mit zwölf Fragen das Sterblichkeitsrisiko ermitteln.
Die Seite Ubble will mit zwölf Fragen das Sterblichkeitsrisiko ermitteln. Screenshot http://ubble.co.uk/ Lizenz

Köln - Sein Name ist angelehnt ans Weltraumteleskop „Hubble“, veröffentlicht wurde er gerade im renommierten Medizinjournal „Lancet“: Seit Anfang Juni ist der Sterberisiko-Rechner „Ubble“ (UK Longevity Explorer, zu Deutsch: UK Langlebigkeits-Erforscher) online. Schon jetzt haben sich Millionen Menschen durch den kostenlosen Fragebogen geklickt. „Allein in den ersten vier Tagen haben 3,5 Millionen Nutzer unsere Webseite besucht“, sagt Andrea Ganna, Epidemiologe am Stockholmer Karolinska Institut und einer der Erfinder von „Ubble“.

Wer sich durch den Test mit einem Dutzend Fragen klickt (11 Fragen für Frauen, 13 für Männer), dem spuckt „Ubble“ am Ende eine Prozentzahl aus: Mit dieser statistischen Wahrscheinlichkeit stirbt jemand, der die Fragen so beantwortet hat, in den nächsten fünf Jahren. „Wir konnten zeigen, dass die Beantwortung von ein paar simplen Fragen das Sterberisiko eines Menschen innerhalb der nächsten fünf Jahren mit größerer Zuverlässigkeit voraussagt als jeder andere Weg, den wir heute kennen“, sagt Gannas Kollege Erik Ingelsson von der Universität Uppsala.

Nur für Menschen zwischen 40 und 70 Jahren

Die Prognose basiert auf dem Vergleich mit den Gesundheitsdaten von 500.000 Freiwilligen, die für die britische Großstudie UK Biobank zwischen 2007 und 2010 umfassend untersucht worden waren. Innerhalb von fünf Jahren starben von diesen rund 8500. Anhand des Wissens, wer gestorben ist und wer nicht, untersuchten die Forscher anschließend 655 unterschiedliche Faktoren darauf, wie gut sich diese für eine Vorhersage des Sterberisikos eignen. Auf diesen Analysen beruht der Fragebogen von „Ubble“.

Weil die UK Biobank-Studie nur 40- bis 70-Jährige teilgenommen haben, ist der Test auch nur für Menschen zwischen 40 und 70 aussagekräftig. Und auch für die nur bedingt. Natürlich sei ein hoher Wert kein Todesurteil, erklärt Andrea Ganna: „Die allermeisten, die ein hohes Sterberisiko prognostiziert bekommen, können das in den nächsten fünf Jahren durch körperliche Bewegung, den Verzicht aufs Rauchen und gesunde Ernährung stark verringern.“

Die Fragen von „Ubble“ finden Sie im nächsten Abschnitt.

Hier sind die Fragen:

1. Wie alt sind Sie?

Das Alter ist eines der wichtigsten statistischen Kriterien für die Ermittlung des Sterberisikos – aus naheliegenden Gründen.

2. Männlich oder weiblich?

Männer haben eine kürzere Lebenserwartung als Frauen.

3. Wie viele Autos stehen Ihnen zur Verfügung?

Reiche Menschen haben statistisch gesehen weniger Unfälle und verüben seltener Suizid.

4. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt

Dauerhafte Einsamkeit ist laut einer US-Studie ebenso schädlich für die Gesundheit wie täglich 15 Zigaretten.

5. Rauchen Sie?

6. Wie häufig haben Sie früher geraucht?

Rauchen lässt das Sterberisiko am stärksten ansteigen.

Die restlichen Fragen von „Ubble“ finden Sie im nächsten Abschnitt.

7. Wie schätzen Sie Ihren aktuellen Gesundheitszustand ein?

Interessant: Die Selbsteinschätzung ist laut „Ubble“ besonders bei Männern eines der besten Prognoseinstrumente.

8. Mit welcher Schrittgeschwindigkeit gehen Sie?

Verrückt, aber datenmäßig gut belegt: „Das Risiko, binnen fünf Jahren zu sterben, ist bei Langsam-Gehern 3,7 Mal höher im Vergleich mit Menschen mit normaler Schrittgeschwindigkeit“, sagt Andrea Ganna.

9. Wurde Ihnen jemals ein Diabetes diagnostiziert?

10. Wurde Ihnen jemals eine Krebsdiagnose gestellt?

11. Hatten Sie jemals Bluthochdruck oder eine Herzerkrankung?

Aktuelle Erkrankungen machen einen frühen Tod wahrscheinlicher.

12. Haben Sie in den letzten zwei Jahren Ereignisse wie eine Trennung, finanzielle Engpässe oder den Tod eines nahen Verwandten erlebt?

Seelisches Leid und Stress schlägt oft auf den Körper durch – und erhöht das Sterberisiko.

13. Haben Sie einen Schwerbehindertenausweis?

Schwere Behinderungen gehen in seltenen Fällen mit einer Einschränkung der Lebenserwartung einher.