Studie widerlegt Klischee Männerschnupfen - Lustige Legende oder Wahrheit? Studie widerlegt Klischee

Berlin - Winterzeit ist unbestritten Erkältungszeit: Millionen von Männern sehen sich ihrem Ende nah, wenn mit der Kälte auch Erkältungswelle, Schnupfen und Grippe Einzug halten.
Die „Krankheit Männerschnupfen“ macht dann die Runde und lässt das „starke Geschlecht“ plötzlich ganz schwach und hilflos werden. Frauen machen sich dann gern über die Wehleidigkeit ihrer Männer lustig, die schon beim geringsten Halskratzen von dramatischen Beschwerden reden.
Doch was ist dran am Klischee? Übertreibt es das männliche Geschlecht oder leiden Männer tatsächlich mehr als Frauen?
Eine Studie liefert nun neue Erkenntnisse über die unterschiedliche Leidensfähigkeit der Geschlechter. Ein Forscherteam von der „Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health“ verglich weibliche und männliche Zellen der Nasenschleimhaut und fand heraus, dass das Sexualhormon Östrogen einen entscheidenden Einfluss auf die Virenlast im Körper hat.
Bei männlichen Probanden fanden sich demnach wesentlich mehr Viren in den Zellen. Die Stoffwechselrate der Zellen würde durch das Hormon Östrogen stark vermindert, was verhindert, dass Viren sich schnell im Körper verbreiten können. Östrogen stärkt also das Immunsystem von Frauen. Hinzu käme, dass Frauen gemeinhin aktiver seien als Männer. Belastungen durch Kinder, Beruf und Haushalt würden das Immunsystem andauernd aktivieren.
„Es gibt einen physiologischen Östrogenschutz der Frau, welcher aus immunologischer Sicht vorteilhaft bei der Abwehr von Krankheitserregern ist“, sagt Sozialmediziner Prof. Michael Kunze von der Medizinischen Universität Wien der Plattform t-online.de.
So scheint durch die Forschungsergebnisse also wissenschaftlich erwiesen, dass der Mythos Männerschnupfen zumindest in Ansätzen eine medizinische Grundlage besitzt. Das weibliche Immunsystem ist durch das Östrogen das zusätzliche X-Chromosom besser geschützt, wenn es sich um Atemwegserkrankungen handelt.
Aufgrund der stärkeren Symptome und Beschwerden, kann also eine Lanze für wehleidige Männer gebrochen werden. Sie leiden tatsächlich mehr als Frauen. Nach den Wechseljahren verliert die Frau den Hormonvorteil allerdings. Dann „dürfen“ Mann und Frau gleichermaßen leiden. (mz)