Krampfadern Krampfadern: Venenschwäche wird oft vererbt
Halle/MZ. - Krampfadern, in der Fachsprache Varizen genannt, sind erweiterte Venen. Über die Venen wird das Blut im Körper zum Herzen gepumpt. Damit es dabei nicht in die falsche Richtung fließt, haben die Venen ventilartige Klappen. Schließen diese Klappen nicht richtig, wird ein Teil des Bluts in die Venen gepresst, die auf der Oberfläche der Muskeln liegen - Krampfadern entstehen.
Fahrradfahren gut
Die Venenschwäche wird vielfach vererbt. "Wenn die Großeltern oder Eltern Krampfadern haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kinder sie auch bekommen", sagt Petra Hager-Häusler, Geschäftsführerin der Deutschen Venen-Liga. Durch regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung lasse sich das Krampfader-Risiko jedoch um 15 bis 20 Prozent verringern. Walken, Fahrradfahren und Schwimmen stärken die Wadenmuskulatur und erleichtern somit den Bluttransport zum Herzen. "Wer sich am Tag 15 Minuten kontinuierlich bewegt, hat schon viel für seine Venen getan", so Hager-Häusler. Ballsportarten oder Joggen belasten die Venen hingegen zusätzlich.
Je früher die Venenschwäche erkannt wird, desto leichter ist sie zu behandeln. "In einem frühen Stadium sind die Eingriffe kleiner und dadurch weniger belastend für die Patienten", erklärt Hager-Häusler. Kleinere Varizen werden häufig nur verödet. Bei größeren Krampfadern ist in der Regel eine Operation notwendig. "Dabei handelt es sich um minimalchirurgische Eingriffe, bei denen sehr kleine Schnitte vorgenommen werden", erklärt Gerlach.
Oft ohne Schnitt
Liegt eine Schwäche der Venenklappe vor, wird diese zunächst mit einem Schnitt in Leiste oder Kniekehle verschlossen. Falls erforderlich, wird anschließend beim so genannten Stripping die kranke Vene herausgezogen. Feine Seitenäste der Krampfadern können häufig ohne Schnitte entfernt werden. "Bei der Phlebektomie werden die Seitenäste mit einer Art Häkelnadel entfernt", sagt Hager-Häusler.