Hitzschlag, Sonnenstich und Co. Hitzefalle Kinderwagen: So können sie Babys im heißen Sommer schützen
Der Kinderwagen kann vor allem in heißen Sommermonaten zur Hitzefalle für Babys werden. Sind Kinder längerer Zeit der Sonne ausgesetzt, kann es sogar zu einem Hitzschlag oder Sonnenstich kommen.

Magdeburg/DUR/it - Immer häufiger kommt es auch in Deutschland in den Sommermonaten zu Hitzewellen mit Temperaturen, die weit über der 30-Grad-Marke liegen. Nicht nur für ältere Menschen kann die enorme Wärme gefährlich werden, auch Babys und Kinder sind davon betroffen.
Grund dafür ist mitunter, dass die Schweißproduktion bei Kleinkindern geringer, ihre Stoffwechselrate aber höher ist als bei älteren Kindern oder Erwachsenen, teilt das Informationsportal "Klima Mensch Gesundheit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit. Dies führe auch dazu, dass Babys und Kleinkinder schneller einen Sonnenstich, Fieber oder Hitzepickel bekommen können.
Direkte Sonneneinstrahlung sollten Eltern bei ihren Kindern daher generell vermeiden.
Bei einem Spaziergang meinen die Eltern es meist gut und decken den Kinderwagen mit einem Tuch ab. Doch das kann gefährlich für das Kind werden. In einem Experiment hat der schwedische Kinderarzt Svante Norgen zusammen mit der schwedischen Zeitung „Svenska Dagbladet“ getestet, wie sich ein Tuch am Kinderwagen auf die Temperaturen im Inneren auswirkt, berichten mehrere Eltern-Portale.
So wurde ein offener Kinderwagen und einer mit einem Mulltuch in die pralle Sonne gestellt. Nach 90 Minuten lag die Temperatur im offenen Kinderwagen bei 22 Grad und im abgedeckten bei 37 Grad. Der Grund dafür: Durch das Tuch staut sich die Hitze im Inneren.
Hitze im Kinderwagen: Sonnenschirm schafft Abhilfe
Wer seinen Sprössling vor der Sonne schützen möchte, sollte daher lieber zu einem Sonnenschirm greifen. Dieser wird an das Gestell des Kinderwagens angebracht und lässt noch genug Luft im Inneren zirkulieren. Grundsätzlich sollten Eltern es vermeiden ihr Baby direkter Sonne auszusetzen. Kleinkinder (Kinder bis vier Jahre) sollten zumindest die intensive Mittagssonne zwischen zehn und 17 Uhr meiden und sich während dieser Zeit im Schatten oder im Haus aufhalten, rät das Portal der BZgA.
Was tun bei 30 Grad mit Baby?
Die BZgA listet noch weitere Tipps auf, um Babys und Kinder gut durch die Hitze zu bekommen.
- in der heißesten Tageszeit (zwischen zehn und 17 Uhr) sollte auf anstrengende Bewegungsspiele verzichtet werden
- darauf achten, dass das Kind ausreichend trinkt
- Kind mit luftiger, heller Kleidung schützen - dazu gehören auch Kopfbedeckung und Sonnenbrille
- Kinder sollten in den kühlsten Raum zum Schlafen gebracht werden
- Sonnencreme nicht vergessen
Wie erkennt man einen Hitzschlag bei Kindern?
Wenn Kinder bei Hitze im Freien sehr aktiv sind, kann sich die Temperatur schnell auf den Körper auswirken und es kommt zum Hitzestress, der wiederum zu Hitzeerschöpfung führen kann. Erste Symptome dafür sind Fieber, starkes Schwitzen, kühle Haut und ein gerötetes Gesicht. Weitere Anzeichen können Kopfschmerzen und Übelkeit sein.
Wer die Symptome nicht ernst nimmt, riskiert, dass sich die Hitzeerschöpfung zu einem Hitzschlag entwickelt, der sogar lebensbedrohlich für das Kind werden kann. Ein Hitzschlag kündigt sich durch erhöhte Körpertemperatur in Verbindung mit heißer, roter Haut, die allerdings nicht schwitzt und starke, stechende Kopfschmerzen an, informiert die BZgA.
Wie erkennt man einen Sonnestich bei Kindern?
Kinder, deren Kopf für längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist, können auch einen Sonnenstich bekommen - häufige Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackenschmerzen. Sollten diese Anzeichen auftreten, sollte das Kind abgekühlt werden und mit Flüssigkeit versorgt werden. Ebenfalls kann es ratsam sein, sich Rat bei einem Arzt zu holen.