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Forscher: Klimawandel fördert Allergien

21.04.2010, 10:02

Berlin/dpa. - Der weltweite Klimawandel ist offenbar mitverantwortlich für die wachsende Zahl von Pollenallergikern. «Wir beobachten Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Pollenflug und dem Auftreten von Allergien», berichtete der Allergologe Prof. Karl-Christian Bergmann.

So scheint der Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration die Pollenproduktion deutlich anzukurbeln. Mittlerweile reagieren 45 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland sensibel auf Pollen, erklärt der Forscher vom Deutschen Polleninformationsdienst (PID) im Rahmen der Klimakonferenz «Continents under Climate Change» (21.-23. April) in Berlin.

In Gewächshaus-Versuchen zeigte sich, dass Pflanzen, die einer erhöhten Kohlendioxid-Menge ausgesetzt waren, nicht nur stärker wuchsen und früher blühten, sondern auch erheblich mehr Pollen produzierten. Zwar schränke gleichzeitig die vermehrte UV-B-Strahlung das Pollenwachstum wieder etwas ein, aber insgesamt überwögen die Wachstums-fördernden Aspekte, betonen die Forscher. Zudem habe das insgesamt wärmere Klima auch den Effekt, dass Pflanzen in ganz neuen Regionen siedeln - wie etwa die aus den USA stammende und sich derzeit in Mitteleuropa rasant ausbreitende Ambrosia. Bereits 15 Prozent aller Menschen in Deutschland, die einen Allergietest machen lassen, seien gegen Ambrosia sensibilisiert, berichtet der PID.

Die Klimaerwärmung verstärke nicht zuletzt auch die vertikalen Winde, berichten die Allergologen. So werden Pollen in hohen Luftschichten über viel größere Entfernungen hinweg verbreitet als gewöhnlich. Die Folge: Allergiker können für Pollen sensibilisiert werden, die an ihrem Wohnort eigentlich gar nicht vorkommen.

Polleninformationsdienst: www.pollenstiftung.de

Infos zur Konferenz (engl.): www.hu-berlin.de/climatechange2010