Badezimmer-Mythen aufgedeckt Badezimmer-Mythen aufgedeckt: Ist ein Vollbad wirklich teurer als eine Dusche?

Halle (Saale) - Bei Gewitter ist Duschen lebensgefährlich. Kaltes Duschen härtet ab. Duschen ist günstiger als ein Vollbad. Was ist dran an diesen Behauptungen? „Nicht immer stimmt der Mythos mit der Realität überein. Aber manchmal verbirgt sich ein Funken Wahrheit hinter der Legende – bei den Geschichten um die Dusche trifft das sogar in vielen Fällen zu“, sagt Bernd Burmeister, Geschäftsführer des Internetunternehmens Duschmeister.de. Hier ein paar Beispiele:
Ein Vollbad nehmen ist teurer, als zu duschen.
In vielen Köpfen ist noch verankert, dass ein Bad in der Wanne deutlich teurer ist als Duschen. Dieser Mythos stimmt nicht ganz: Denn wer ausgiebig duscht, statt sich ein Vollbad zu gönnen, kann unter Umständen sogar noch mehr Wasser verbrauchen. „Die Regel lautet: Nur wenn die Duschzeit unter zehn Minuten liegt, wird tatsächlich Wasser gespart“, erklärt Burmeister. Er rät zudem, das Wasser beim Duschen einfach weniger stark aufzudrehen. Mit neuen, modernen Eco-Produkten lasse sich zudem besonders viel Wasser sparen, sagt er. Ein Beispiel sind spezielle Duschköpfe, die das Wasser in eine Art feinen Sprühregen verwandeln.
In der Nacht ist das Duschen verboten.
In vielen Mietverträgen steht, dass es verboten ist, nachts zu duschen oder ein Bad zu nehmen. „Das Duschverbot im Mietvertrag ist unwirksam. Es gibt aber eine Einschränkung: Laut dem Oberlandesgericht Düsseldorf kann das Recht auf nächtliches Duschen oder Baden auf maximal 30 Minuten beschränkt werden“, sagt Duschexperte Burmeister.
Warum tägliches Duschen ungesund sein kann, lesen Sie auf Seite 2.
Tägliches Duschen ist nicht gesund.
Ein entspanntes Bad oder eine erfrischende Dusche sind ein Muss für viele. Allerdings stimmt der folgende Mythos: Wer sich täglich oder sogar mehrmals täglich duscht, kann den Säureschutzmantel der Hautoberfläche zerstören. Das hat womöglich zur Folge, dass die Haut austrocknet. „Der Haut zuliebe sollte deswegen öfter auf die Komplettreinigung des Körpers verzichtet werden“, sagt Burmeister. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht täglich waschen sollte. Wer trotzdem auf seine tägliche Dusche nicht verzichten möchte, sollte wenig Duschbad verwenden, das Wasser nicht zu heiß aufdrehen, kurz duschen, sich mit dem Handtuch nur sanft abtupfen und bei Bedarf eine rückfettende Lotion verwenden.
Um weitere Mythen zum Thema Wasserverbrauch geht es im Internet unter www.tag-des-wassers.com
Bei Gewitter darf man nicht duschen.
Wasser leitet bekanntlich Strom. Insofern erscheint der Mythos, dass bei Gewitter nicht geduscht werden sollte, sehr plausibel. Ob bei Unwetter besser aufs Duschen verzichtet werden sollte, hängt laut dem Verband der Elektrotechnik vom Zustand der elektrischen Einrichtung des Gebäudes ab. Zudem ist ausschlaggebend, wie mit metallenen Rohren und Leitungen umgegangen wurde. „In einem modernen Gebäude sind im Bereich der Bäder alle metallenen Einrichtungen miteinander elektrisch verbunden und an den Haupt-Erdanschluss angeschlossen, den sogenannten Hauptpotenzial-Ausgleich. Wenn diese Verbindungen vollständig und dauerhaft haltbar ausgeführt wurden, ist die Benutzung von Dusche oder Badewanne während eines Gewitters ungefährlich.“ Burmeister rät aber dazu, lieber das Gewitter abzuwarten und dann zu duschen.
Kalte Duschen schützen vor Erkältung.
Einen positiven Effekt konnten Forscher bei Wechselduschen auf das Immunsystem feststellen. Kaltes Duschen senkt die Erkältungsanfälligkeit wirksam. „Die meisten Menschen, die regelmäßig kalt duschen, empfinden es als belebend. Und fast alle behaupten, sie seien weniger oft krank“, sagt Burmeister mit Blick auf mehrere Studien. Die Forschung hat also diesen Mythos wissenschaftlich bestätigt.
