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Fertighäuser Fertighäuser: Das neue Heim wird ruck zuck aufgebaut

Von Joachim Göres 06.11.2003, 18:07
Zu einem Fertighaus-Mekka hat sich die Eigenheim-Schau in Glesien bei Schkeuditz entwickelt. 36 Modelle von 29 Herstellern können dort in Augenschein genommen werden. (Foto: Ausstellung Eigenheim & Garten)
Zu einem Fertighaus-Mekka hat sich die Eigenheim-Schau in Glesien bei Schkeuditz entwickelt. 36 Modelle von 29 Herstellern können dort in Augenschein genommen werden. (Foto: Ausstellung Eigenheim & Garten) gms

Celle/MZ. - Fertighäuser sind für die einen wegen des schnellen Aufbaus bis heute ein Wunder der Technik, für andere sind sie ein fragwürdiges Unternehmen. Skeptisch wird an die dünnen Wände geklopft und die Qualität in Frage gestellt. "Alle unsere Mitglieder geben eine 30-Jahre-Garantie auf die tragende Konstruktion. Fertighäuser haben die gleiche Lebensdauer wie Massivhäuser und sind umweltfreundlicher, weil fast alle Niedrigenergiehäuser sind", sagt Achim Hannott, der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF). In dem Verband sind 39 Unternehmen zusammengeschlossen, die ihre Häuser im Holzfertigbau herstellen. "Für 80 000 Euro bekommt man ein Fertighaus. Aber dann stehen nur die Wände und den Rest macht man selber", sagt Dirk-Uwe Klaas, BDF-Hauptgeschäftsführer.

Der günstige Preis, die ökologische Bauweise, die flexible Konstruktion, die z. B. nach dem Auszug der Kinder das leichte Verrücken von Wänden ermöglicht - Lars Oldenbüttel, für die Öffentlichkeitsarbeit der Okal Hausvertriebs GmbH zuständig, zählt die wichtigsten Gründe der Okal-Kunden für den Kauf eines Fertighauses auf. "Im Osten werden die billigen Ausbaumodelle bevorzugt, bei denen man durch Eigenarbeit Geld sparen kann", sagt er. Zwischen 100 000 und 150 000 Euro kostet ein solches Okal-Haus.

"In Ostdeutschland hat die Fertigbauweise eine größere Tradition, deswegen ist die Akzeptanz dort größer", erklärt Detlef Bühmann, Geschäftsführer von Haacke-Haus (Celle und Potsdam). Während es überall in der Baubranche abwärts geht, haben die Fertigbauer ihren Anteil ausgebaut: 2002 wurden 21 000 Ein- und Zweifamlienhäuser in Fertigbauweise genehmigt. Der Fertigbauanteil kletterte auf 13,5 Prozent, im Osten wird gar jedes fünfte Haus als Fertighaus gebaut.

Bei allen Vorteilen heißt es auch für Fertighaus-Bauherren wachsam bleiben. Keinesfalls sollte man sich von den Musterhäusern täuschen lassen, die meistens besser ausgestattet und größer als die Standardausführung des gleichen Modells sind. Extras wie Balkon, Dachgaube oder Erker sind meist nicht im Festpreis enthalten. Im Vertrag sollte außerdem genau geregelt werden, von welchen Firmen Fliesen oder Heizung geliefert werden.

Auch beim Fertighaus sollte bei der Bauabnahme mit der Baufirma ein unabhängiger Sachverständiger hinzugezogen werden. Die meisten, aber nicht alle Firmen räumen bei Bauschäden eine Gewährleistungsfrist von fünf Jahren ein.