Edelmetall Edelmetall: Gold ist nur mit Stempel echt
Halle/MZ. - Schließlich können beim Schmuckkauf schnell sechsstellige Beträge den Besitzer wechseln. Ein wenig hilft der Trend - derzeit sind viele Farben erlaubt.
Feingehalt wichtig
"Wer ein schönes Schmuckstück verschenken möchte, sollte vorher bei einem arrangierten, aber zufällig wirkenden Schaufensterbummel den Geschmack des oder der zu Beschenkenden testen", rät Alfred Schneider, Vorsitzender des Bundesverbands Schmuck und Uhren. Aber nicht nur Geschmacksfragen sind zu klären - auch die Qualität der Auslagen umfasst ein breites Spektrum. So sei zum Beispiel bei Goldschmuck grundsätzlich Vorsicht geboten. Käufer sollten immer auf den Feingehalt des Goldes achten, denn äußerlich ist häufig kein Unterschied zu nachträglich vergoldetem Schmuck zu entdecken. Nur am Stempel im Inneren des Schmuckstücks, der sogenannten Punzierung, lasse sich die Reinheit erkennen.
In Deutschland wird der Goldgehalt in Tausendsteln angegeben: 750er Gold bedeutet zum Beispiel, dass 750 von 1 000 Teilen Gold sind - der Rest sind weniger edle Metalle, die beigemengt werden. International wird der Feingehalt von Gold - ebenso wie bei Edelsteinen - in Karat angegeben. Goldkarat wird in 24 Teile aufgeteilt. So stehen 24 Karat - wie 1 000 Einheiten - für reines Gold. In Deutschland üblich ist 333er (8 Karat), 585er (14 Karat), 750er (18 Karat) und 900er (21,6 Karat). Industriell gefertigter Schmuck hat höchstens eine Reinheit von 750 Teilen Gold. Höherwertigen Goldschmuck bekommt man bei Goldschmieden, die mit der Hand arbeiten.
Die vielen verschiedenen Farben von Goldschmuck haben nichts mit der Qualität zu tun. Unterschieden werden Gelbgold, Weißgold, Rotgold und Roségold, seltener sind Grüngold und Blaugold. "Roségold und Rotgold haben die gleiche Wertigkeit wie anderes Gold auch", sagt der Manager der Schmuckwelten Pforzheim, Georg Leicht. Die Färbungen entstehen bei der Vermengung des Goldes mit anderen Metallen. Derzeit sei Rotgold "der letzte Schrei".
Farbige Edelsteine
Bei Edelsteinen seien pastellfarbene Töne in. Auch kräftige Farben wie Rubelit (Rot / Rosa), Tansanit (Blau), Mandaringranat (Orange) und grüner Turmalin würden wieder stark nachgefragt, sagt Jörg Lindemann, Geschäftsführer des Bundesverbands der Edelstein- und Diamantindustrie. Bei der Echtheitsprüfung sind Laien chancenlos. Selbst der Fachmann nehme dafür technische Geräte zur Hand. Je nach Budget kommen aber auch unechte Steine in Frage, sagt Schneider: "Es gibt auch wunderschöne Synthesen."
Farbe ist derzeit auch beim Perlenschmuck erlaubt: Der klassische Crèmeton wird ergänzt durch Pastellfarben, graue und bräunliche Perlen. "Schokoladenfarbene Perlen sind sogar sehr im Trend", sagt Leicht. Diese Perlen kommen aus der Südsee und werden Tahitiperlen genannt. Sie entstehen, weil ähnlich der unterschiedlichen Pigmentierung der menschlichen Haut auch Muscheln verschieden pigmentieren.
Perlen-Echtheit prüfen
Wer Perlen auf ihre Echtheit prüfen will, greift zu einem Trick. "Wenn man eine echte Perle ganz behutsam an den Schneidezähnen entlangführt, muss etwas von der Perlmuttschicht haften bleiben. Eine falsche Perle bleibt glatt wie Glas", schreibt die Schmuck-Expertin Laura Fronty in ihrem Buch. Dabei sollte man sich wohl aber besser nicht vom Verkäufer beobachten lassen.
Literatur: Laura Fronty: Schmuck begutachten, pflegen, Christian Verlag, ISBN 978-3-88472-778-2, 29,95