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Beruf Beruf: Was macht eigentlich ein Gebäudemanager?

Von Horst Heinz Grimm 15.03.2007, 11:22
Aufwendige Technik im Hintergrund: Große Komplexe wie Stadien werden von Gebäudemanagern geleitet.(Foto: dpa)
Aufwendige Technik im Hintergrund: Große Komplexe wie Stadien werden von Gebäudemanagern geleitet.(Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Bonn/Hamburg/dpa. - «Sie selbst aber wechselnkeine Glühlampen aus», sagt Elke Kuhlmann vom Deutschen Verband fürFacility Management (GEFMA) in Bonn. Die Manager übernehmen dieVerwaltung und Bewirtschaftung von Einrichtungen und Liegenschaften.Sie steuern beispielsweise Einkaufscenter, Bürokomplexe,Krankenhäuser, Flughäfen, Stadtwerke und selbst Industrieanlagen.

«Alle kostenrelevanten Vorgänge rund um ein Gebäude oder eine imUnternehmen erbrachte Leistung, die nicht zum Kerngeschäft gehört,optimieren», beschreibt Hartmut Zehrer, GEFMA-Vorstandsmitglied undInhaber einer Fachschule für Dienstleistungen in Hamburg, dasLeistungsprofil. Als Beispiel nennt er Fluggesellschaften, derenKerngeschäft es ist, Passagiere zu befördern. Flughafenverwaltung,Abfertigung, Sicherheit und all die Einrichtungen eines modernenAirports werden anderen überlassen.

Eine Ausbildungsordnung für den Beruf gibt es bisher nicht, dochvermitteln etwa 20 Fachhochschulen sowie eine Reihe privaterBildungseinrichtungen das notwendige Wissen. Gebäudemanager undFacility Manager arbeiten auf mehreren Ebenen, die sich nach derAusbildung richten. Für die oberste Führung sollte einHochschulabschluss vorliegen. Die Fachhochschule für Wirtschaft inBerlin beispielsweise bietet ein Studium in sechs Semestern mitBachelor-Abschluss an. «Zugangsvoraussetzungen sind Abitur oderFachhochschulreife», erläutert Sprecherin Henriette Scharfenberg.«Außerdem muss jeder Bewerber einen Ausbildungsvertrag mit einemUnternehmen vorlegen.»

Für das operative Geschäft - etwa als Manager einesEinkaufszentrums - wird von verschiedenen Einrichtungen dieAusbildung zum Fachwirt Facility Management angeboten. Hier könnensich Ingenieure oder Meister berufsbegleitend weiterqualifizieren.Die Technische Akademie Wuppertal (TAW) beispielsweise hat einenZertifikatslehrgang mit Selbststudium sowie einer Pflichtpräsenz beiSeminaren im Programm.

«Wer das schaffen will, muss sich hineinknien», sagtLehrgangsleiter Friedrich W. Heffels. Qualifiziertes Personal istauch auf der zuarbeitenden Ebene gefragt. Das sind die ServicekräfteFacility Management, die Aufgaben beispielsweise als Teamleiterübernehmen. Es gibt dafür berufsbegleitende Ausbildungen in Kursen zusechs Monaten.

Ein Blick in die Studienprogramme zeigt auf allen Ebenen einebreite Themenpalette. Die Ausbildung reicht von Betriebsführung,Recht, Personalwesen und Marketing bis zur Anlagen- undGebäudetechnik, Sicherheit und Reinigung. Nach Einschätzung Zehrerswerden in der Branche Leute gesucht. Sie «können mit guter Bezahlungrechnen». Auf der Ebene des Fachwirtes beginnen Gehälter bei etwa 35000 Euro jährlich. Ein Diplom-Ingenieur kann von einem Start bei 40000 Euro ausgehen.