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MZ-Test Wer regelmäßig lädt, kann den Peugeot 408 sehr sparsam fahren

Mit einem Plug-in-Antrieb liefert der Peugeot 408 ein Leistung von 225 PS. Wenn die Batterie stets gut gefült ist, kann man rein elektrisch 64 Kilometer schaffen.

Von Hans-Ulrich Köhler Aktualisiert: 31.08.2023, 12:51
Der Peugeot 408 als Plug-in-Version
Der Peugeot 408 als Plug-in-Version koe
Der Kofferraum des 408  fasst bis zu 536 Liter.
Der Kofferraum des 408 fasst bis zu 536 Liter.
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Halle / Saale - Mit dem 408 bietet Peugeot der Kundschaft einen Crossover an. Die Kunststoffplanken an Front, Heck, Radkästen und die Bodenfreiheit signalisieren die Zugehörigkeit zur Sparte der SUV. Die Dachlinie samt sehr schräg abfallendem Heck verweisen auf eher coupéhafte Gene. Mit 4,69 Meter Länge ist der 408 ein gutes Stück länger als der Peugeot 308 (4,37 m). Damit ist im 408 auf allen Sitzplätzen ausreichend Platz im Innenraum garantiert. Auf den vorderen Sitzplätzen herrscht ein luftiges Raumgefühl. Trotz der Coupéform genießt man im Fond des Wagens bis zu einer Körpergröße von 1,90 Meter ausreichend Kopffreiheit. Vom Fond aus wirkt das riesige Panoramadach besonders eindrucksvoll.

Beim Ein- und Ausstieg durch die breiten Türen sollte man als großer Erwachsener die Dachkante immer beachten, die flache Dachlinie zwingt zum starken Kopfeinziehen. Sitzen hinten drei Personen wird es eng, der 408 ist eher ein Viersitzer. Das relativ niedrige Dach im Heckbereich schränkt das Volumen des Kofferraums nicht entscheidend ein. Das Gepäckabteil fasst 536 Liter. Dank Durchlade und knapp 1,90 Meter bis zu den Vordersitzen können Ski auch im Innenraum transportiert werden. Durch das Flachlegen der im Verhältnis 40:60 geteilt umklappbaren Rückbanklehne wächst das Ladevolumen auf 1.611 Liter. Eine große Heckklappe und niedrige Ladekante sorgen für sehr bequemes Einladen.

Die digitalen Cockpitanzeigen erblickt man nicht mehr wie früher hinter dem Lenkradkranz, sondern man schaut über das sehr klein geratenen, tief eingebauten Lenkrad auf die Anzeigen, ungewohnt, aber man gewöhnt sich daran. Der zentrale Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel misst zehn Zoll. Über ihn wird alles abgebildet, was Navigation, Medien, Radio, Klima und Assistenzsystemen an Informationen liefern. Die Darstellung lässt sich grafisch nach eigenen Vorstellungen anpassen. Bei der Bedienung verzichtet Peugeot im Cockpit zum Glück nicht auf Schalter, sondern kombiniert sie praxisgerecht mit Bedienmöglichkeiten auf dem Touchscreen.

Das Smartphone kann über Android Auto oder Apple CarPlay ins Infotainment eingebunden werden und über die Funktion „Mirror Screen“ auf dem Zentralbildschirm abgerufen werden. Das Smartphone lässt sich, wenn dafür geeignet, auf der Ladeschale induktiv laden. Das ist im Alltag sehr hilfreich, genauso wie die Sprachsteuerung und die 180- oder 360-Grad-Rückfahrkamera beim Parken. Geräusche werden dank guter Dämmung des Verbrenners , der Frontscheibe und der vorderen Seitenscheiben stark zurückgedrängt.

Der gefahrene Wagen war die stärkste Plug-in-Version des 408, der Hybrid 225 e-EAT8 mit einer Systemleistung von 225 PS. Als Plug-in-Version wiegt das Auto mit dem zusätzlichen E-Motor und der 12,4-kWh-Batterie rund 300 Kilogramm mehr als das Verbrenner-Basismodell. Das verändert auch die Gewichtsverteilung. Die entfällt zu 57 Prozent auf die Vorderachse und zu 43 Prozent auf die Hinterachse. Das macht das Fahrverhalten sehr ausgewogen und stabil, auch bei hohem Tempo. Einen Allradantrieb gibt es nicht.

Rein elektrisch fährt das Modell maximal 135 km/h, was aber ein eher theoretischer Wert ist, weil sich beim starken Beschleunigen sehr bald der Verbrenner zuschaltet. Der sorgt dann auch für das Spitzentempo von 233 km/h. Das Fahrwerk hält souverän die Waage zwischen Straffheit und Komfort. Der 408, der auf bis zu 20 Zoll großen Rädern abrollt, steuert sich mit dem kompakten Lenkrad direkt und präzise. Die Bremsanlage greift bei Bedarf sehr beherzt ein. Im Idealfall, der eintreten kann, wenn man den Peugeot 408 Plug-in Hybrid 225 regelmäßig lädt, stecken bis zu 64 Kilometer elektrische Reichweite in der 12,4-kWh-Batterie, erreicht wurden im Test maximal 41 Kilometer.

Beim Laden vergehen an der 1,8 kW-Steckdose etwa sieben Stunden, mit 3,7 kW etwa vier Stunden und an der 22 kW-Ladestation mit dem optionalen 7,4-kW-Ladegerät („On-Board-Charger“) circa zwei Stunden. Theoretisch, so verspricht Peugeot, ist mit voller Batterie ein Verbrauch von 1,2 Litern auf 100 km möglich. Die Praxis ist freilich meilenweit davon entfernt. Man spürt immer wieder, dass der Benziner sehr schnell beherzt und - außer im Stadtverkehr - gefühlt ständig zupackt, gibt man kräftig Gas. Im Test konnte so ein Schnitt von 6,4 Litern auf 100 Kilometer erreicht werden, gefahren in einem Mix aus Langstrecke, Autobahn, Landstraße und Stadt.

Technische Daten Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225:

Antriebe: 1,6 Liter- Benzinmotor plus Elektromotor

Gesamtleistung: 225 PS

Drehmoment: 360 Nm

elektrische Reichweite im Test: 41 km, Norm 64 km

Normverbrauch: 1,2 Liter auf 100 Kilometer, im Test 6,4 Liter

Getriebe: Acht-Gang-Automatik, Frontantrieb

Länge: 4,69 m

Kofferraum: 536 l

Preis: ab 51.050 Euro