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Routenplaner im Internet Routenplaner im Internet: Schnelle Wegweisung für Autofahrer

05.11.2003, 09:37
Mehr als Routentipps - auf den Seiten von "viamichelin.de" können Internetnutzer auch Informationen über Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants abrufen (Foto: dpa)
Mehr als Routentipps - auf den Seiten von "viamichelin.de" können Internetnutzer auch Informationen über Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants abrufen (Foto: dpa) "viamichelin.de"

Regensburg/München/dpa. - Wenn Florian Schön aus Regensburg auf Reisen geht, braucht er das Internet. «Ohne die Online-Tourenplaner hätte ich ein großes Problem, meine Ziele zu finden», sagt der Student, dessen Auto nicht mit einem Navigationssystem ausgerüstet ist. So schaut er vor jeder Tour, die ihn in unbekanntes Terrain führt, auf den Seiten der Anbieter nach, die auch für ihre Kartenwerke bekannt sind: Falk, ADAC oder ViaMichelin. Aber auch auf anderen Webseiten, zu denen es kein Offline-Pendant gibt, sind Straßenkarten zu finden.

«Bei "map24.de" schaue ich mir die Tour im Vorfeld auf der Karte an, damit ich ungefähr weiß, von wo nach wo es geht», sagt Schön. Auf einer anderen Site druckt er sich dann die genaue Wegbeschreibung aus, die während der Fahrt auf dem Beifahrersitz liegt. Und wenn es ihn in eine unbekannte Innenstadt führt, surft er nicht selten noch bei «stadtplandienst.de» vorbei, um genau zu sehen, auf welcher Höhe der Straße sich die gesuchte Hausnummer befindet, die ihm mit einem roten Kringel angezeigt wird. «Wenn ich meine Augen auf der Straße habe, kann ich schließlich nicht gleichzeitig noch in eine Landkarte schauen.»

Bernhard Meisinger vom ADAC in München warnt allerdings davor, sich nur auf die virtuellen Routenplaner zu verlassen. «Da steckt zwar gutes Kartenwerk dahinter. Dennoch haben die Karten auch ihre Mängel.» Dennoch erfreuen sich Routenplaner, von denen auch der ADAC für seine Mitglieder einen auf seiner Homepage zur Verfügung stellt, größter Beliebtheit. «Man kann das wohl eine Killerapplikation nennen; so viele Menschen nutzen den Router», sagt Meisinger.

Auch die anderen Seiten von Routing- und Kartenanbietern sind gut besucht. Falk in Stuttgart verzeichnet auf seinen Seiten bis zu 20 Millionen Page Impressions pro Monat, registriert sind 600 000 Nutzer. «Zwar kann bei uns jeder schnell Streckeninformationen bekommen, aber die registrierten Nutzer haben zahlreiche Vorteile», erläutert Marc Hiller, Marketingchef des Unternehmens. So kämen die Nutzer mit Passwort schneller auf die Server, «besonders um die Mittagszeit, wenn die meisten Leute nach Strecken suchen.»

Noch besser kommt es für Nutzer der Falk-Premium-Dienste, die für 99 Cent pro Abfrage oder im Abo für 6,99 Euro pro Jahr zu nutzen sind. Neben dem europaweiten Routen bekommen die Surfer für das Ziel Ausschnitte aus den Falk-Karten als PDF-Datei. «Elf Planquadrate um das Ziel und ein Straßenregister – da findet man sein Ziel auch, wenn man mal falsch abgebogen ist», sagt Hiller.

Für diesen Fall rät der ADAC seinen Mitgliedern, sich trotz der virtuellen Wegbeschreibung gute Karten mitzunehmen. «Der Router errechnet in einem Netzwerk einen günstigen Pfad,» erläutert Meisinger. «Wenn man sich allerdings verfährt, oder eine Straße ist gesperrt, kann der statische Plan nicht reagieren wie ein Navigationssystem und eine alternative Route errechnen.» Hinzu komme, dass sich in den Innenstädten bis zu 20 Verkehrsregeln pro Tag ändern können. «Da ist es wichtig, dass auch die Karten hinter den Routern möglichst aktuell sind.»

Bei ViaMichelin, der Tochter des französischen Reifenherstellers mit Deutschlandsitz in Griesheim (Hessen), in dessen roten und grünen Tourguides bereits seit mehr als 100 Jahren zahlreiche Informationen rund um die Straßen der Welt zu finden sind, wird die Datenbank hinter dem Routenplanungsservice wöchentlich aktualisiert. «Dazu bieten wir Zugang zum Verzeichnis ausgesuchter Hotels und Restaurants, Informationen zu Sehenswürdigkeiten und eine Wettervorhersage», so Marketing- und Kommunikationsmanager Sven Dey.

Der ADAC bietet seinen Mitgliedern ebenfalls zahlreiche Zusatzinformationen neben dem Errechnen einer Strecken an. «Bei uns werden saisonale Sperren aufgezeigt, wie sie bei Straßen und Tunnel in den Alpen vorkommen», sagt Bernhard Meisinger. Zudem werde in den Wegplanungen auf langfristige Baustellen aufmerksam gemacht, an denen es zu Staus kommen kann. Auch die Gebühren für Maut und Vignetten in angrenzenden Ländern werden mitberechnet.

Zwar bieten auch die meisten Routenplaner inzwischen eine hausnummerngenaue Suche des Ziels an. Dennoch schwören viele Internet-Nutzer, wenn es um eine schnelle Straßensuche in einer Innenstadt geht, noch immer auf den Pionier unter den Innenstadtdiensten, «stadtplandienst.de». «Anlässlich der Reichtagsverhüllung in Berlin hat das Büro von Christo angefragt, ob wir so einen Dienst im Internet aufziehen können», erinnert sich Hans Biermann, Alleinvorstand der euocities AG, die die Seiten betreibt. Inzwischen finden sich auf der Seite Innenstadtpläne für 500 deutsche Städte, die ersten europäischen Großstädte kommen gerade hinzu und auch der Einstieg in die Routenplanung steht an.