Test Opels neuer Mokka als Stromer, Benziner und Hybrid
Der elektrische Mokka wird mit einer Reichweite von 403 Kilometern angeboten. Die Preise für das SUV beginnen bei 36.740 Euro. Einen Benziner gibt es ab 26.740 Euro.

Halle / Saale - Mit dem Mokka hatte Opel vor vier Jahren das neue Markengesicht eingeführt, das seither jedes Modell trägt. Markantester Teil - quer durch die Modellreihen - ist die Front. Auf Grund ihres Aussehens nennt der Hersteller sie Vizor, Visier. Der Wagen ist ein Opel-Bestseller. Deshalb wurde jetzt bei der Neuauflage sein Design auch nur sehr behutsam verändert, die wesentlichen Neuerungen sitzen unterm Blech. Weil das Auto so gut ankam bei den Kunden, hat Opel den Mokka, wie der Hersteller das nennt, „nicht auf links“ gedreht, sondern mit Bedacht in Details weiterentwickelt. Zur weiteren Schärfung des Mokka-Designs trägt der neue Opel-Blitz im Zentrum des schwarzen Vizors in der Front bei. Neu gestaltet wurden auch die rückwärtigen Leuchten. Alle anderen Designveränderungen brauchen schon die sehr geübten Augen eines Mokka-Auskenners. Überarbeitet wurde der Innenraum, speziell das Cockpit, alles ist nun einen Tick schicker, es gibt noch weniger Knöpfe oder Tasten, die Konnektivität wurde moderner.
Bereits standardmäßig verfügt der Mokka über ein zehn Zoll großes digitales Fahrerinfodisplay und daneben ein großen Farb-Touchscreen, beides schwingt sich wie gehabt schmal und flach von links nach rechts. In Kombination mit dem optionalen Navigationssystem reicht alternativ ein „Hey Opel“, um die Spracherkennung zu nutzen. Dank ChatGPT lernt das System und berücksichtigt Fahrgewohnheiten des verlinkten Fahrerprofils, bietet Ziele und Zielführungen selbstständig an und hält, etwa auf langen Fahrten, zahllose Informationen zur Unterhaltung oder Wissensvermittlung bereit. Karten-Updates werden over-the-air ins System geladen.
Im Innenraum will Opel mit dem neuen Mokka Ressourcen schonen. So wurden alle Stoffe aus Materialien mit Recyclinganteil gefertigt. Das neue, oben und unten abgeflachte Lenkrad, besteht aus veganen Materialien. Für beste Übersicht beim Rangieren in der Stadt sorgt auf Wunsch die neue 180-Grad-Rückfahrkamera. Die Fahrzeuglänge beträgt 4,15 Meter, die Breite 1,79 Meter, die Höhe 1,53 Meter Höhe. Je nach nach Sitzkonfiguration fasst der Gepäckraum zwischen 310 und 1.105 Liter. Der Platz im Innenraum ist, wie beim Vorgänger, nicht üppig, beengt fühlt man sich aber nicht in diesem kompakten SUV.

Bei den Antrieben bietet Opel drei Alternativen an, einen Benziner, einen Hybrid und eine vollelektrische Version. Diesel sind bei Opel schon seit 2023 Geschichte. Zum Einstiegspreis von 26.740 Euro rollt der Mokka (130 PS) als Benziner zum Händler. Das Hybrid-Modell vereint einen 136 PS starken 1,2-Liter-Turbobenziner mit einem 28 PS-Elektromotor und einem neuen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, eine Kombination, die auch in vielen anderen Modellen des Stellantis-Konzerns, wozu Opel gehört, genutzt wird. Bei niedrigen Geschwindigkeiten können solche Hybride kurzzeitig rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei durch den Stadtverkehr gelenkt werden, ein wenig hilft der Strom auch beim Vortrieb. Und halbwegs sparsam kann man damit fahren, 4,9 bis 5,7 Liter auf 100 Kilometer sind als Durchschnittsverbrauch möglich.
Den Mokka-Stromer gibt es mit 156 PS starkem Elektromotor für 36.740 Euro. Er soll laut Hersteller bis zu 403 Kilometer Reichweite haben. Die Kraft dafür liefert ein 54 kWh-Akku. An Schnellladesäulen, verspricht Opel, soll der fast leere Akku nach 27 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen sein. Der Verbrauch wird mit um die 15,5 kWh/100 km angeben, was auch bei ersten Testrunden erreicht wurde. Etwas schade ist, dass beim Stromer die Stärke der Energierückgewinnung (Rekuperation) nicht einstellbar ist, wie das vielfach von Herstellern angeboten wird. Aber per Knopfdruck kann man in einen Modus wechseln, der dann den Mokka zumindest stärker verzögert, wenn man den Fuß vom Strompedal nimmt. Das spürt man besonders im Stadtverkehr. Reines „One-Pedal-Driving“ gibt es nicht. Die Fahrmodi (Eco, Normal, Sport) werden über einen Schalter in der Mittelkonsole gewählt. Von 0 auf 100 km/h geht es in neun Sekunden, bei 150 km/h ist dann Schluss. Das maximale Drehmoment liegt bei 260 Nm. Auf der Straße punktet der elektrische Mokka natürlich mit seiner Laufruhe. Man hört kaum störende Fahrgeräusche. Das Fahrwerk ist ziemlich straff abgestimmt, selbst in schnelleren Kurven liegt das kleine SUV super in der Spur, die Lenkung ist angenehm direkt.
Kunden, die sich den vollelektrischen Mokka zulegen, erhalten zahlreiche Services gleich mit dazu, die unter dem Slogan „Electric All In“ verpackt sind. So sind Leistungen wie eine Wallbox für das flotte Laden zuhause, das Opel Connect Plus-Paket und acht Jahre mobile Ladehilfe, Pannendienst und Batteriegarantie bereits inklusive. Die Käufer müssen dazu nur einen digitalen Pass online oder beim Händler vor Ort herunterladen.
Technische Daten Mokka Electric:
Antrieb: Elektromotor mit 156 PS und 260 Nm Drehmoment
Akku: 54 kWh-Akku
Reichweite: 403 Kilometer
Verbrauch: 15,5 kWh/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Preis: ab 36.740 Euro
Technische Daten Mokka Hybrid:
Antrieb: 1,2-Liter-Turbobenziner mit 136 PS Leistung, 230 Nm Drehmoment und 28 PS Elektromotor
Verbrauch: 4,9 - 5,7 l/100 km
Höchsttempo: 209 km/h
Preis: ab 29.740 Euro
Technische Daten Mokka Benziner:
Antrieb: 1,2 Liter-Benziner mit 130 PS und Achtstufen-Automatik sowie mit 136 PS und Sechsgang-Getriebe
Höchsttempo: 208 km/h
Preis: 26.740 Euro