Neue Technik Neue Technik: Erstmals Automatik auf zwei Rädern
München/MZ. - Das erste "Automatik-Motorrad" ist da: Der Aprilia Scarabeo 500 vereinigt - zumindest weitgehend - die leichte Bedienbarkeit und den praktischen Nutzen des Rollers mit Sicherheit, Fahrspaß und Leistungsfähigkeit eines Motorrades. Nach der ersten Begegnung mit dem Zwitter aus Roller und Motorrad ist ein Kompliment an die Ingenieure fällig. Als Antrieb wird der bekannte, 460 ccm große Piaggio Einzylinder-Vierventil-Viertaktmotor verwendet; er tut bereits in zwei Rollermodellen seinen Dienst.
Das maximal 28 kW / 38 PS bei 7 250 /min leistende Einspritztriebwerk hängt schön am Gas und arbeitet praktisch vibrationsfrei; ein U-Kat garantiert Euro-2-Sauberkeit. Die Beschleunigung des immerhin 234 Kilogramm wiegenden 500ers stellt zwischen Stand und ca. 120 km / h absolut zufrieden (auf 100 km / h in ca. 7 Sekunden); das Spitzentempo beträgt 155 km / h. Die prima abgestimmte Variomatik sorgt für guten Durchzug. Der Benzinverbrauch auf der ersten, allerdings extrem flott gefahrenen Testfahrt betrug 5,1 Liter. Hohe Stabilität ist das Hauptmerkmal des auf großen 16-Zoll-Rädern rollenden Fahrwerks des Scarabeo 500; selbst fugengespickte 150-km / h-Autobahnkurven werden sicher umrundet. Doch auch auf winkeligen Serpentinenstrecken und im dichten Stadtverkehr lässt sich der Maxiscooter leicht fahren. Die Integral-Bremsanlage (ohne ABS) erfordert hohe Handkräfte, sorgt dann aber für gute Verzögerung.
Gute Noten erhält der Scarabeo für Fahrkomfort und Bedienungsfreundlichkeit: Das gilt für Federung und Dämpfung, die riesigen, gut gepolsterten Sitze und die aufrechte, entspannte Sitzposition. Die lenkerfeste Verkleidung bietet Oberkörper wie auch Händen sehr guten, turbulenzfreien Schutz. Dank einer Zuladung von immerhin 210 Kilogramm lässt sich der Scarabeo 500 auch wirklich für Reisen mit Gepäck nutzen. Zum Preis von 7 399 Euro soll der Aprilia Scarabeo 500 ab Januar 2003 bei den Händlern stehen.