MZ-Neuvorstellung: Opel Signum MZ-Neuvorstellung: Opel Signum: Signum setzt Zeichen

Rüsselsheim/MZ. - Plötzlich war er da, der Name. Signum. Irgendwer in irgendwelcher Namensfindungsrunde bei Opel sprach das Wort aus und alle wussten: Nur so kann das neue Topmodell heißen. So wird es gern erzählt, denn nach dem Namen werden die Opel-Leute oft gefragt und dann enttäuschen sie die Frager: Signum ist ein Kunstwort, es heißt schlichtweg nichts. Irgendwie klingt Signum natürlich wie Signal, wie Zeichen. Ein Zeichen will der wieder aufstrebende Autokonzern durchaus setzen mit dem Neuen. Am liebsten wäre es Opel, alle Welt spräche künftig von Signum-Klasse. Das Zeug dazu hat der Wagen.
Die Signum-Klasse ist vom Mix geprägt. Das Auto ist kein lupenreiner Kombi, keine Limousine, aber es hat Elemente eines Coupés. Lang und flach kommt der Signum daher und sieht man genau hin, erkennt man, was den Wagen streckt - die extrem breiten hinteren Türen (sehr bequemer Ausstieg!), schmale Seitenfenster, der lange Radstand und der sehr knappe Karosserieüberhang. Zwischen den Achsen liegen 13 Zentimeter mehr als beim Vectra, aber insgesamt ist der Signum nur vier Zentimeter länger als dieser.
Und die Länge außen schafft innen Raum . Fondpassagiere genießen Oberklasse-Beinfreiheit, und die können sie nicht nur durch Verstellen der Vordersitze variieren. Im Signum lassen sich die Rücksitze einzeln um bis zu 13 Zentimeter nach hinten schieben, die Rücksitzlehne kann man in ihrer Steilheit stufenlos verändern. Das sei in diesers> Klasse beispiellos bisher, sagt Opel unds> verweist auf die Grundidee, die schon den Meriva - der heute zeitgleich mit dem Signum bei den Händlern Premiere hat - als Verwandlungskünstler auszeichnet: FlexSpace-Konzept. Heißt: Der Innenraum soll sich flexibel wie nie und so einfach wie möglich wandeln lassen.
Dazu zählt, dass man (Sonderwunsch) am Platz der hinteren Mittelarmlehne einen so genannten Travel Assistant zaubern kann, eine witzige Box mit allerlei Fächern, zwei Klapptisch- chen, mit Kühlfach, Steckdose, Halterung für den DVD-Player und ein Musikteil, das es den Hinterbänklern erlaubt, per Kopfhörer andere Unterhaltung zu genießen als die Vorderleute. Das ist für 535 Euro extra eine nützliche Idee, genau wie die Konstruktion am Dachhimmel, die ein halbes Dutzend verschließbarer Ablagefächer unterschiedlicher Größe enthält. Die Boxbenutzung setzt zuvor einen guten Blick in die Gebrauchsanleitung voraus, aber dann laufen die Verwandlungen wie am Schnürchen. Das lässt sich auch von den Sitzmechanismen sagen, leicht und schnell lassen sich Lehne und Sitz klappen. Es entsteht eine sehr schöne ebene Fläche. Dann schluckt die Signum-Class bis zu 1400 Liter Gepäck, normal reicht es für mindestens 550 Liter.
Als derzeitiges Spitzenmodell von Opel bietet der Signum alles auf, was in der Klasse an Airbags, ESP, und Lenk- und Bremshilfens> auf dem Markt derzeit Spitze und bezahlbar ist. Neu - und laut Hersteller erstmalig in dieser Kategorie Auto verbaut - sind aktive Kopfstützen für die Rückbankpassagiere, die noch ein Stück mehr Sicherheit bieten. Der wohl größte Sicherheitsgewinn wird - auf Wunsch - allerdings nur im Dunklen wirksam: Der Signum kann mit dem Kurven- und Abbiegelicht ausgerüstet werden und seine Wirkung ist ebenso frappierend wie hilfreich. Das wünscht man sich ähnlich wie ABS bald als Standard in jeglichem Auto. Alltagstauglichkeit, Fahrleistungen und Verbrauch des Signum werden späterhin noch ausführlich zu prüfen sein, die ersten Testrunden verheißen Gutes. Besonders der 3,0-Liter-Diesel (177 PS) ist eine Wucht und nach dem Blick ins Datenheft weiß man auch warum: Er hat ein Drehmoment von sage und schreibe 370 Nm. Dass vorn ein bärenstarker Diesel arbeitet, hört man nur kurz mal beim Start.
Dieser Diesel gehört zu den insgesamt drei neuen Motoren (Zwei-Liter-Turbo mit 175 PS und 2,2-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 155 PS). Zug um Zug werden vier Benziner und drei Diesel im Angebot sein und dem Signum helfen, Zeichen zu setzen. Das Zeug dazu haben Raumkonzept und Design. Bleibt die spannende Frage, ob das die Stuttgarter und Münchner Stammkundschaft auch so sieht. Denn einige Tausend von denen möchte man gern zum Spitzen-Blitz locken. Opel ist erst zufrieden, wenn wenigsten 65000 Leute pro Jahr die Brieftasche zücken und sagen: Signum? Find ich gut!