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MZ-Neuvorstellung: Kia Opirus MZ-Neuvorstellung: Kia Opirus: Preiswerter Stern

Von Hans-Ulrich Köhler 04.07.2003, 16:17

Halle/MZ. - Ist das Unverständnis verraucht, tritt man einem Auto gegenüber, das durchaus elegant daherkommt, innen noch mehr als außen, wo doch alles eine Spur zu barock geraten ist. Kia will mit dem Opirus nach den Sternen greifen, freilich nicht nach dem Stern. Die selbst erwählten Konkurrenten heißen Lancia Thesis oder Toyota Camry, die Einsteiger ins Oberhaus der Automobilisten also. Für dieses Vorhaben ist der Opirus mit einem 3,5-Liter-V6-Motor ausgerüstet worden. Mit seinen 203 PS läuft er sehr kultiviert. Die Spitzengeschwindigkeit von 220 km / h wird leichtfüßig erreicht.

Still tut das Aggregat seine Arbeit, flüsterleise im unteren Drehzahlbereich. Dort lässt sich auch gut verweilen, denn bei Bedarf steht ein Drehmoment von fast 300 Newtonmetern bereit, abgerufen zu werden. Entspanntes Fahren ist möglich, die serienmäßige Automatik arbeitet ruckfrei, aber braucht auch immer eine spürbare "Denkpause", bis es in die nächste Gangstufe nach oben geht. Gut, dass man in voller Fahrt - wie klassenüblich - in den Handbetrieb schalten kann, so geht es zügiger durch die Gänge, sportlicher und dabei macht der Zwei-Tonner (50 Kilo fehlen bis zur 2 000) eine gute Figur. Die Kurvenneigung ist nicht spitze, eher eine Spur zu heftig taucht der Fünf-Meter-Wagen ab. Vielleicht spürt man dies auch nur, weil die Sitze so extrem weich geraten sind. Der Fahrkomfort in der Summe kann sich gut mit den genannten Konkurrenten messen, nur beim Rangieren ist das Auto unhandlich, ein Wendekreis von fast 13 Metern ist heftig.

Was klassenüblich ist, ist drin. Airbags reichlich (acht), ESP, Antischlupfregelung. Über ABS redet man schon nicht mehr, ein Navigationssystem ist Serie. Das bringt Punkte, noch dazu bei dem Preis: 36 600 Euro. Dafür gibt es einen Innenraum mit reichlich Platz und zeitlos schönem Interieur. Alles mutet irgendwie perfekt an. Niemand braucht sich in einer Überzahl von Knöpfen und Schaltern zu verirren, es herrscht die gediegene Eleganz der Reiselimousine amerikanischen Zuschnitts - nur einen eigenen Stil, etwas Unverwechselbares, sucht man in der Wohlfühlkabine aus Holz und Leder vergeblich. Da macht dann eben doch der Stern den Unterschied.