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MZ-Test Ford Tourneo Connect hat einen riesigen Laderaum

Mit zwei hohen Schiebetüren bietet der Hochdachkombi Ford Tourneo Connect bequemen Einstieg und gute Lademöglichkeit. Mit einem 122 PS-Diesel lässt er sich sehr sparsam fahren. Optional gibt es eine dritte Sitzreihe. Die Preise starten bei 31.140 Euro.

Von Hans-Ulrich Köhler Aktualisiert: 17.04.2023, 11:03
Der Ford Tourneo Connect mit kurzem Radstand hat eine Länge von 4,50 Meter.
Der Ford Tourneo Connect mit kurzem Radstand hat eine Länge von 4,50 Meter. (Foto: Hans-Ulrich Köhler)

Halle / Saale - Wer ständig viel Sitz- und Ladeplatz braucht, für den können Hochdachkombis zum Traumauto werden, obwohl sie gemeinhin nicht zu dieser Kategorie zählen. Auch die cleversten Designer können aus einem Hochdachkombi kein Fahrzeug machen, das mit Eleganz das Straßenbild bereichert. Junge Familien mit Kindern und freizeitaktive Menschen mit allerlei Gerät bietet der Ford Tourneo Connect mit seinem hohen Dach aber großen Nutzwert. Zudem ist es den Kölnern gelungen, einen ganz ansehnlichen Hochdachkombi mit eigenständigem Ford-Gesicht zu entwickeln gleichwohl der Wagen die Gene vom VW Caddy besitzt.

Der Tourneo Connect hat so garnichts vom Lieferwagencharme sehr früher Hochdach-Modelle. Das Dach reckt sich bis auf 1,83 Meter Höhe. Je nach Bedarf des Kunden gibt es den Wagen in zwei Radständen, unterschieden als L1 und L2, dann heißt er Grand Tourneo. Der bietet ein Ladevolumen mit bis zu drei Kubikmetern an, die Ladefläche kann bis zu 2,27 Meter lang sein. Die kürzere, im Test gefahrene Version L1, hat 2,6 Kubikmeter und eine Laderraumlänge von 1,91 Meter. Fahrräder passen da gut rein, Mountainbikes, Rennräder problemlos, bei Trekkingrädern muss meist das Vorderrad rausgenommen werden.

Dass es geräumig zu geht, hängt unter anderem mit der Kooperation mit Volkswagen zusammen. Ford kann eine dort entwickelte Plattform nutzen, die den Vorzug hat, dass sie sehr flexibel und damit kostengünstig für unterschiedlichste Autos und Motorisierungen nutzbar ist. Das funktioniert auch markenübergreifend, wie Ford mit dem Tourneo Connect zeigt. Optional bis zu sieben Personen finden Platz im Wagen, zwei davon allerdings nur auf sehr bescheidenem Sitzmobiliar in der dritten Reihe. Dieses Problem teilt der Wagen freilich mit allen Siebensitzern dieser Kategorie. Wenn man die zweite und dritte Reihe nicht nutzt, lassen sich ihre Sitze nach vorne umklappen oder ganz herausnehmen. Das klappt gut, ihr Gewicht ist zu bewältigen.

Das hohe Dach sichert im 4,50 Meter langen L1 Kopffreiheit im Übermaß. Dank großer Fenster hat meine eine gute Rundumsicht bei jeglichen Fahrmanövern, besonders beim Einparken. Ein- und Aussteigen ist überaus bequem, denn die hohen, leichtgängigen Schiebetüren garantieren das ohne jegliche Verrenkungen. Diese Türen gibt es auf beiden Seiten, was in engen Parklücken ein Plus ist und die Beladung mit großen Gegenständen spürbar erleichtert. Das gilt auch für die hohe Hecktür, die weit nach oben schwingt.

Im Tourneo Connect arbeiten bis zu 19 Assistenzsysteme. Hierzu zählen serienmäßig das Notbremssystem mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, der Fahrspur- und Fahrspurhalteassistent, der Berganfahrassistent, die Parksensoren vorne und hinten, der Müdigkeitswarner und der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Serienmäßig ist im Tourneo Connect ein Airbag mit an Bord, der sich zwischen den Vordersitzen öffnet, wenn die beiden vorne sitzenden bei einem Unfall drohen zusammenzustoßen. Optional stehen der Toter-Winkel-Assistent mit Notbremsfunktion und die Verkehrsschilderkennung im Angebot. Andere Assistenzsysteme, wie den im Hängerbetrieb hilfreichen Anhänger-Rangierassistenten, bietet Ford in Ausstattungspaketen gebündelt.

Die Motorisierung ist bei einem Hochdachkombi sicher weniger von Bedeutung bei der Kaufentscheidung. Sparsam soll der Motor sein, guten Durchzug haben - wie ihn der klassische Diesel bietet. Spurtqualitäten sind kaum gefragt. Der gefahrene 122 PS-Diesel mit zwei Litern Hubraum ist ein Knauserer. 5,6 Liter gibt Ford für den Tourneo Connect L1 als Normverbrauch an. Das ließ sich im Test fast erreichen, wir kamen auf sechs Liter, wenn moderat Gas gegeben und sehr vorausschauend gefahren wurde. Über sieben Liter sind aber möglich, wenn man die Beladungmöglichkeit bis zum Anschlag ausgereizt oder Tempo 130 auf der Autobahn weit und lange anhaltend überschreitet. 320 Nm Drehmoment erweisen sich vollbeladen oder wenn man einen Hänger dran hat als Garantie für angemessenen Durchzug. Die Sieben-Gang-Automatik arbeitete dabei unauffällig, zügig und ruckfrei. Der Frontantrieb ist in beiden Versionen des Tourneo Connect verbaut, möglich ist aber auch Allradantrieb.

Zwei Jahre Neuwagengarantie inklusive Mobilitätsgarantie sind beim Kauf immer dabei, andere Marken bieten ab Werk fünf bis zu sieben Jahre an. Bei Ford kann man die Garantiezeit verlängern, das kostet jedoch extra. Die Garantieverlängerung und die Wartung sind mit der „Ford Flatrate+“ bei einem finanzierten oder geleasten Tourneo Connect für einen monatlichen Aufpreis inklusive.

Technische Daten Ford Tourneo Connect L1:

Antrieb: Zwei-Liter-Diesel mit 122 PS

Drehmoment: 320 Nm

Schaltung: Sieben-Gang-Automatik

Verbrauch im Test: 6,0 l/100km

Länge Variante L1: 4,50 m

Kofferraum L1: 1.720 Liter (bei zwei Sitzreihen), mögliches Gesamtladevolumen 2,6 Kubikmeter

Anhängerlast, ungebremst: 1,5 Tonnen

Spitzentempo: 175 km/h

Preis: ab 31.140 Euro