Test: Als Hybrid ist Fords Kuga ein wenig sparsamer

Halle / Saale - Im Kuga-Programm von Ford nimmt das Hybridmodell des SUV den Mittelplatz zwischen einem Benziner (1,5 Liter / 150 PS und dem Plug-in-Hybrid-Modell (2,5 Liter / 243 PS) ein. Das Kuga-Motorenprogramm wurde insgesamt ausgedünnt, Dieselantriebe sind nicht mehr verfügbar. Das klassische Hybridmodell wird mit 180 PS und 183 PS (Allrad) ausgeliefert. Diese Allradversion des Hybriden wurden im Test gefahren. Die Leistungsunterschiede sind sehr gering. Aber der Allradler hat im leichtem Gelände und bei glatter Fahrbahn Reserven, wenn es mal brenzlig wird.

Unter der Haube des Kuga-Hybrid stecken ein 152 PS starker Vierzylinder-Benziner mit 2,5 Litern Hubraum und eine 129 PS starke Elektromaschine. Der Allradantrieb, der die Systemleistung im Vergleich zum Frontantriebs-Hybrid um drei Pferdestärken auf 183 PS steigert, wird von nur einem E-Motor auf der Vorderachse unterstützt, auf der Hinterachse sitzt kein elektrischer Helfer. Eine stufenlose CVT-Automatik überträgt die Kraft, was sie grundsolide und schnell macht, ohne das störendes Rucken spürbar wird. Mit viel Gefühl im Gasfuß lässt sich der Vierzylinder-Hybrid auch mal über kurze Strecken rein elektrisch fahren, das klappt vor allem beim Einparken oder bei sehr gemächlichen Stopp-and-go.

Der Akku im Hybriden ist kompakt gehalten, hat 1,1 kWh Speicherkapazität. Längere Strecken, wie ein Plug-in-Hybrid, fährt diese Hybridversion nicht. Sie befreit den Fahrer aber vom Lade-Stress des Plug-in-Hybriden. Der Schadstoffausstoß wird leicht reduziert, die Spritersparnis ist marginal. Den Energiefluss kann man auf einer großen Energie-Anzeige auf dem Display verfolgen. Der Benziner läuft kultiviert, nur wenn man die Drehzahlen sehr hoch treibt, entwickelt sich ein markantes Geräusch, dann geht es aber auch zupackender voran. In 8,3 Sekunden beschleunigt der Allradler aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 196 km/h erreicht.

Reizt man die Beschleunigungsmöglichkeiten nicht ständig aus, erweist sich der Ford Kuga Hybrid im Alltag als sparsamer Begleiter. 6,1 Liter Super wurden im Testzeitraum durchschnittlich verbraucht. Damit liegt der Kuga direkt im WLTP-Rahmen von 5,7 bis 6,4 Litern. Bei hohem Stadtverkehr-Anteil (bei dem der Strom häufiger helfen kann als auf der schnellen Landstraße) lässt sich der Verbrauch sogar auf Werte von nur knapp über fünf Liter je 100 Kilometer senken. Die Straßenlage des Kuga ist ein guter Mix aus straffer Abstimmung und Komfort, die Lenkung direkt.

Beim Rangieren und Parken hilft eine 360-Grad-Kamera. Sie ist, zusammen mit der neuen Stopp-and-go-Funktion der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage, Bestandteil des Assistenzpakets. Zu ihm gehören auch der traditionelle Ford-Türkantenschutz. Beim Öffnen einer Tür legt sich gummierter Kunststoff ums Blech. Das verhindert Lackschäden, wenn es mal enger wird beim Ein- oder Aussteigen. Das Platzangebot ist hinten wie vorn gut, der Einstieg hinten ist dank breiter Türen bequem, die Kopffreiheit dort ausreichend. Der Kofferraum fasst 412 Liter, ein eher durchschnittlicher Wert. Schade, dass es keine elektrische Heckklappe für das 4,60 Meter lange Auto gibt.

Der Touchscreen im Kuga dient auch zur Steuerung der Klimafunktionen. Das Head-up-Display, gemeinsam mit den LED-Scheinwerfern und einer Alarmanlage in einem Optionspaket zusammengefasst, wirkt nicht übermäßig modern. Die Informationen werden auf eine kleine Kunststoff-Scheibe gespiegelt und sind, je nach Sitzposition, mitunter nicht optimal ablesbar. Der Kuga Hybrid startet bei 43.850 Euro, mit Allradantrieb (183 PS) beginnt die Preisliste bei 46.500 Euro. Mit diversen Extras, etwa Technologie-Paket, Assistenz-Paket, Anhängerkupplung, Panoramadach, kommt man schnell auf 55.000 Euro.

Technische Daten Ford Kuga Hybrid

Antrieb: 2,5 l - Benziner mit vier Zylindern unterstützt von einem Elektromotor, Allradantrieb

Hubraum: 2,5 Liter

Systemleistung: 183 PS

Höchsttempo: 196 km/h

Test-Verbrauch: 6,1 l / 100 km

Kofferraum: 412 Liter

Länge: 4,60 m

Preis: ab 43. 850 Euro, mit Allrad ab 46. 500 Euro