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Zeitschrift Zeitschrift: «Brigitte» startet mit Laien-Models

30.12.2009, 15:24
Handout zeigt das Cover der zweiten Ausgabe der Zeitschrift «Brigitte» (Erscheinungstermin 2. Januar 2010). (FOTO: DPA)
Handout zeigt das Cover der zweiten Ausgabe der Zeitschrift «Brigitte» (Erscheinungstermin 2. Januar 2010). (FOTO: DPA) Brigitte

HAMBURG/DPA. - In der AusgabeNr. 2 (rpt 2), die am Samstag (2. Januar) erscheint, fiel die Wahlunter anderen auf Schauspielerinnen und Studentinnen, eine Lehrerinund eine Verkäuferin sowie Gastronomen. Mit diesem Wechsel reagiertedie Zeitschrift auf die Diskussion um zu magere Models aufinternationalen Laufstegen. Mode, Kosmetik und Fitnessprogrammesollten von Frauen verkörpert werden, «die mitten im Leben stehen»,hatten die Chefredakteure Andreas Lebert und Brigitte Huber im Herbstangekündigt. «Wir machen ein Blatt für Frauen, wie sie sind, undnicht wie andere sie gerne hätten», sagte Lebert.

Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur unterstützen dasVorhaben. «Ich finde die Aktion klasse, denn Schönheit ist keineFrage der Figur, sondern der Ausstrahlung», sagte die Ratsvorsitzendeder Evangelischen Kirche in Deutschland, die Bischöfin MargotKäßmann. «Die wahre Welt ist voller toller Frauen. Höchste Zeit, dassdie Modewelt sie entdeckt», meinte der Schriftsteller FrankSchätzing.

«Tagesschau»-Sprecherin Judith Rakers meinte: «Es ist gut undüberfällig, dass sich eine Frauenzeitschrift so deutlich von allemMagerwahn distanziert. Und zwar nicht nur mit Worten, sondern mitTaten und einer grundsätzlichen Position.» Und Karen Heumann,Vorstand bei Jung von Matt, sagte: «Es ist furchtbar, dass man alsnormalgewichtige Frau nach den Standards der Mode-Industrieeigentlich schon zu dick ist.»

1500 Seiten jährlich sind für die Laien-Models reserviert, die fürihre Auftritte auch Honorar erhalten. Nur auf Fotostrecken derinternationalen Modenschauen sollen noch Profi-Models im Magazin zusehen sein. Die Arbeit mit nicht kameraerfahrenen Frauen bedeute mehrZeit, mehr Aufwand, erläuterte Lebert. Doch auch rückläufigeZeitschriftenauflagen - die «Brigitte» beispielsweise verkaufte im 3.Quartal 2009 rund 720 000 Exemplare nach rund 757 000 imVorjahreszeitraum - und die aktuelle Werbekrise zwingen dieMedienmacher zu Innovationen in ihrer Branche.