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50 Jahre Woodstock Woodstock: Warum Beatles oder Rolling Stones nicht auftraten

15.08.2019, 11:28
Vor 50 Jahren fand zum ersten Mal das legendäre Woodstock-Festival statt.
Vor 50 Jahren fand zum ersten Mal das legendäre Woodstock-Festival statt. picture alliance/dpa

Mit viel Matsch, Love, Peace und Rock'n'Roll ist das Musikfestival in Woodstock, das vor genau 50 Jahren begann, zur Legende geworden. Die Auftritte von Künstlern wie Janis Joplin, Jimi Hendrix und Joan Baez sind unvergessen. Doch es gab auch einige Top-Bands und Künstler, die diesen Meilenstein der Musikgeschichte aus heute mitunter recht dürftig erscheinenden Gründen verpassten:

Bob Dylan Dylan, mittlerweile Literaturnobelpreisträger, war schon damals eine Ikone. Er verpasste Woodstock, obwohl er nicht weit vom Festivalgelände nördlich von New York City wohnte. Man erzählt sich, dass er so genervt war von ständigen Besuchen von Hippies, dass er den Auftritt ablehnte und an diesem August-Wochenende 1969 nach England reiste. In Julien Bitouns Buch „50 years: The Story of Woodstock live“ wird eine andere Geschichte kolportiert: Demnach trat der Autor von „Like a Rolling Stone“ nicht auf, weil sein Sohn zu diesem Zeitpunkt krank war. Zwei Wochen später stand Dylan jedoch bei einem Musikfestival auf der Isle of Wight in Südengland auf der Bühne.

The Beatles Im Spätsommer 1969 hatten die Fab Four gerade das Fotoshooting für das inzwischen legendäre Album-Cover „Abbey Road“ auf einem Zebrastreifen vor ihrem Londoner Studio hinter sich. Den Atlantik zu überqueren und in Woodstock etwa ihren jüngsten Hit „Come Together“ zu spielen, war die Band allerdings nicht bereit. Manche machten in der Vergangenheit John Lennons Frau Yoko Ono für das Nichterscheinen verantwortlich, doch Bitoun zufolge ist diese Theorie nicht wasserdicht. Tatsächlich standen die Beatles damals bereits vor der Auflösung: Ihr letzter gemeinsamer Auftritt - wie sich im Nachhinein herausstellte - hatte bereits im Januar 1969 in London stattgefunden. Lennon verließ die Beatles im September 1969 und die Band löste sich im folgenden Jahr offiziell auf.

The Rolling Stones Für den Stones-Frontman Mick Jagger lief der Sommer '69 nicht gut: Er ließ sich das Hippie-Festival entgehen, das eine Generation prägte, und ging stattdessen nach Australien, um einen Film zu drehen, an den sich heute niemand mehr erinnert. Als die Organisatoren Monate später die Woodstock-Magie im kalifornischen Altamont wieder aufleben lassen wollten, standen die Rolling Stones im Mittelpunkt. Doch leider patrouillierten dort Hells Angels-Bandenmitglieder und ein Festivalbesucher kam ums Leben. Für viele Veteranen der Epoche markierte dieser Vorfall das Ende des „Peace and Love“-Jahrzehnts.

Led Zeppelin Die britischen Rock-Idole zogen in diesem Sommer den Strand dem Matsch von Woodstock vor, und am Woodstock-Wochenende spielten sie vor begeisterten Zuschauern in Ashbury Park an der Atlantikküste von New Jersey. Peter Grant, Led Zeppelins damaliger Manager, wird in dem Buch „Led Zeppelin: the Concert File“ mit den Worten zitiert: „Ich habe Nein gesagt zu Woodstock, weil wir dort nur eine weitere Band auf der Liste gewesen wären.“

The Doors Die Doors spielten nicht in Woodstock, „weil wir dumm waren und abgelehnt haben“, wie Gitarrist Robby Krieger unumwunden zugab. „Wir dachten, es wäre eine zweitklassige Wiederholung des Monterey Pop Festivals“, sagte Krieger mit Blick auf das Musik-Fest 1967 in Kalifornien.

Joni Mitchell Von der Singer-Songwriterin Joni Mitchell stammt zwar der Song „Woodstock“, doch gespielt hat die Kanadierin dort nicht. Sie komponierte die Ballade, die das Festival idealisiert, erst 1970. Eigentlich war sie für den Festivalsonntag eingeplant, musste aber absagen, weil ihr Manager David Geffen sie am Montag für einen Fernsehauftritt in New York City gebucht hatte und befürchtete, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würde.
(afp)