TV-Tipp Voller Leidenschaft: „Penélope Cruz: Diva im Spiegel“
Filmdiven wie Sophia Loren oder Gina Lollobrigida sind in die Jahre gekommen, nur wenige folgen nach. Doch Penélope Cruz gehört eindeutig zu ihnen. Das beweist ein Porträt auf Arte.

Berlin - In 30 Jahren hat sie mehr als 70 Filme gedreht, in gänzlich verschiedenen Rollen ist sie aufgetreten, doch am liebsten spielt sie in Filmen des Regisseurs Pedro Almodóvar. Wie vielseitig die talentierte spanische Schauspielerin ist, zeigt nun die Doku „Penélope Cruz: Diva im Spiegel“, zu sehen an diesem Sonntag (22.15 Uhr) auf Arte.
Eine schöne Frau betrachtet sich im Spiegel: Die Schauspielerin Penélope Cruz blickt auf ihre einzigartige Karriere zurück. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen und wuchs in einer Arbeiterfamilie in einem Vorort von Madrid heran. Schon als kleines Mädchen trat sie gerne vor anderen Menschen auf; ihre Natürlichkeit und ihre Sinnlichkeit blieben später auch dem Film nicht verborgen: Mit „Lust auf Fleisch“ (Regie: Bigas Luna) begann 1992 ihre bis heute erfolgreiche Arbeit vor der Kamera. Hier trat sie mit ihrem Kollegen Javier Bardem (53) auf, mit dem sie seit 2010 verheiratet ist und zwei Kinder hat.
Für ihre schauspielerische Leistung in „Volver“ (2006, Regie: Pedro Almodóvar) erhielt sie in Cannes den (geteilten) Preis als beste Darstellerin, für „Parallele Mütter“ (2021, Almodóvar) die Coppa Volpi bei den Filmfestspielen in Venedig und für ihre komödiantische Rolle in „Vicky Cristina Barcelona“ (2008, Regie: Woody Allen) den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Offenbar gerne und bislang sieben Mal hat Penélope Cruz mit dem spanischen Regisseur Pedro Almodóvar (72) gedreht - auch den Film „Zerrissene Umarmungen“ (2009), den Arte heute Abend um 20.15 Uhr ausstrahlt, direkt vor diesem Porträt. Darin kann sie ihre große Wandelbarkeit zeigen, schlüpft sie doch in viele Verkleidungen und ist täuschend echt als Marilyn Monroe oder Audrey Hepburn zu sehen.
Von diesem Regisseur hat sie schon lange geträumt: „Ich wollte ihm unbedingt begegnen und schon immer mit ihm arbeiten. Dieser Mann ist ein Genie; er hat mein Leben vollkommen verändert“, sagt sie im Film über Almodóvar, der sich wiederum geradezu überschwänglich über sie äußert. Anfangs habe er ihr nur kleine Rollen gegeben, um abzuwarten, wie sie sich zu einer reifen Frau entwickelt, um ihr fortan Rollen auf den Leib zu schreiben.
Filmautor Charles-Antoine de Rouvre (53) zeigt eindrücklich die vielen Facetten der Schauspielerin Penélope Cruz (48, „Der beste Film aller Zeiten“, „Leid und Herrlichkeit“) auf und wie aus dem bildhübschen Mädchen eine attraktive Frau wurde, die anfangs voller Selbstzweifel steckte und im Laufe der Jahre hart an sich gearbeitet hat, um auch ernste und melodramatische Figuren spielen zu können. Das wird unterlegt von vielen Filmausschnitten und den Äußerungen ihrer Schauspiellehrerin Cristina Rota und ihrer Biografin Ann Davies, die 2014 ein Buch über Cruz vorgelegt hat.
So wird deutlich, wie sehr sie in ihrem Denken und Fühlen für die spanischen Frauen mit ihrer eigenen Wesensart steht, und wie nachdrücklich sie mit ihrer ungebrochenen Leidenschaft in kommerziellen oder auch Low-Budget-Filmen nicht nur Cineasten überall auf der Welt zu faszinieren vermag.