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Star des DDR-Fernsehens Heinz Rennhack - Schauspieler und Entertainer Heinz Rennhack wird am Sonntag 80 Jahre alt

05.03.2017, 07:45
Topfit und junggeblieben: Heinz Rennhack wird am Sonntag 80 Jahre alt.
Topfit und junggeblieben: Heinz Rennhack wird am Sonntag 80 Jahre alt. MDR/Axel Berger

Berlin/Leipzig - Musikabende, Gastengagements an Theatern und von Zeit zu Zeit Tourneeprogramme: Der Schauspieler und Unterhaltungskünstler Heinz Rennhack gönnt sich auch im höheren Alter nicht viel Ruhe. "Einige Geschichten sind für dieses Jahr in Vorbereitung", heißt es bei seiner Agentur. Das Urgestein der DDR-Unterhaltung ist jedoch zu seinem 80. Geburtstag  am 5. März dem ganzen Jubiläums-Rummel ins Ausland entflohen. "Das Private hält er aus den Medien fern", sagt sein Agent. Viel Brimborium um seinen Geburtstag und seine Person liegen ihm gar nicht.

Rennhack gehörte zu den beliebtesten Schauspielern in der DDR. Vor seiner Bühnen- und Fernsehkarriere erlernte er einen ganz praktischen Beruf: Tischler. Seit 1959 bis heute bestimmen aber die schönen Künste sein Leben. Rennhack studierte Operngesang in Dresden und sang Operetten- und Musicalpartien. Nach dem Wechsel zum DDR-Fernsehen war er beliebter Entertainer großer Unterhaltungssendungen und begeisterte ein Millionenpublikum mit seiner jungenhaften Art. Dem burschikosen Typen mit dem verschmitzten Augenaufschlag konnte man nie böse sein.

Auf der Bühne zeigte sich Rennhack immer als "Lustiges Haus", für jeden Spaß zu haben - ohne jedoch Witze unterhalb der Gürtellinie zu machen. Seine Auftritte waren damit auch immer für die Ohren von Kindern geeignet. Legendär ist sein Sketch, in dem er mit den Tücken der deutschen Sprache kämpft. Im Gespräch mit der Lehrerin der Tochter zeigt sich, wer das schlechte Vorbild für das Kind ist. "Ich bin Sie sehr dankbar, dass Sie mir informiert haben", betont "Vater" Rennhack.

DDR-Schauspieler wird 80: Erfolge mit „Wieder mal Heinz Rennhack“ und „Ein Kessel Buntes“

Er führte durch die Straßenfeger-Fernsehsendung "Ein Kessel Buntes" und hatte zehn eigene Samstagabendshows mit dem Titel "Wieder mal Heinz Rennhack". Generationen von Kindern verfolgten, wie er als Gespenst August Deibelschmidt im Kinderfilm "Spuk im Hochhaus" (1982) für seine bösen Taten büßen musste und mit der modernen Welt nicht zurechtkam. Im DDR-Fernsehen führte er lange durch den "Wunschbriefkasten". Auch in Theaterstücken, die im Fernsehen gezeigt wurden, gehörte Rennhack zu den beliebten Komödianten.

Kurz vor dem Mauerfall - 1988 - ging der Entertainer in den Westen. Er spielte dann in zahlreichen TV-Filmen wie "Der große Bellheim" (1993) oder "Diese Drombuschs" (1994) mit. Außerdem war er in verschiedenen Stücken am Berliner Theater des Westens, an der Hamburger Komödie sowie im Berliner Theater am Kurfürstendamm zu sehen. 2012 übernahm er eine Gastrolle in einer Folge der ARD-Dauerserie "In aller Freundschaft".

Der heute bei Lübeck lebende Schauspieler ist auch wieder als Sänger aktiv. 1997 gab es seine erste Solo-CD mit Songs von Georg Kreisler. 1999 erschien die zweite. Vorbereitet wird gerade wieder eine Tournee des Zwei-Personen-Stücks "Zwei Genies am Rande des Wahnsinns". Mit seinem ebenfalls zu DDR-Zeiten beliebten Kollegen Heinz Behrens ("Maxe Baumann") steht er dann auf der Bühne - nach wie vor sehr jugendlich wirkend.

Heinz Rennhack - Großer Liebling der Fernsehzuschauer in der DDR wird im MDR gewürdigt

Alässlich Heinz Rennhacks 80. Geburtstag widmet das MDR-Fernsehen dem Schauspieler einen Tag und zeigt mehrere Filme. Um 14.00 Uhr beginnt der Nachmittag mit „Der Vogel“ (1988): Der Film zeigt eine heitere Geschichte um die Midlife-Crisis eines alleinstehenden Vaters, den das Erwachsenwerden seiner Tochter vorübergehend aus der Fassung bringt.

Direkt im Anschluss, um 15.05 Uhr, folgt „Oben geblieben ist noch keiner“ (1980): Filou Willy Zubrodt strapaziert auf dem Fallschirmspringer-Lehrgang Nerven und Geduld seiner strengen Ausbilder.

Am Sonntagabend, um 18.05 Uhr, läuft die Wiederholung der 574. Folge von „In aller Freundschaft“, in der Heinz Rennhack als Prof. Fred Glaser zu sehen ist.

Um 20.15 Uhr erinnern sich in „Damals war’s – Legenden: Ein Abend für Heinz Rennhack“ Familie und Freunde gemeinsam an seine Erfolge. (mz/dpa/mdr)