Theater Theater: Brecht-Schauspieler Ekkehard Schall gestorben
Berlin/dpa. - EineSprecherin des Theaters am Schiffbauerdamm zeigte sich am Samstag vonSchalls Tod überrascht und erschüttert.
Schall war 1952 von Brecht engagiert worden und war bis 1995 festim Ensemble. Er wurde in der DDR einmal mit dem Kunstpreis und zweiMal mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. Zuletzt lebte Schall, dermit Brechts Tochter Barbara Brecht-Schall verheiratet war, imbrandenburgischen Buckow. Eine Produktion am Theater 89, einer FreienBühne in Berlin, hatte er vor kurzem aus Krankheitsgründenabgebrochen.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) würdigte ihnals einen der «profiliertesten Protagonisten» der deutschsprachigenBühnen. Der frühere BE-Intendant Manfred Weckwerth schrieb in der«Berliner Morgenpost» (Sonntag), er halte Schall «für einen ganzGroßen unter den Schauspielern dieser Zeit».
Der gebürtige Magdeburger stand mehr als 6000 Mal auf der Bühnedes Berliner Ensembles, das heute von Claus Peymann geleitet wird.Dort verkörperte mehr als 60 Rollen, darunter Arturo Ui und Coriolan.Bis in die jüngste Zeit war Schall aktiv, so trat er regelmäßig amTheater 89 auf. Sein erstes Engagement hatte er 1948 am StadttheaterFrankfurt (Oder), später feierte er nach Kritikermeinung dank seinerBindung an Brecht die größten Erfolge. Nach dem Mauerfall spielte erauch an anderen Berliner Theatern und in der Off-Szene, gastierte inSalzburg und bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
