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Sophia Thomalla zum Tatort-Aus ihrer Mutter Sophia Thomalla zum Tatort-Aus ihrer Mutter: "Was für eine Scheiße!"

Von Thilo Streubel 01.05.2015, 17:46
Die deutschen Schauspielerinnen, Sophia Thomalla (l) und ihre Mutter Simone Thomalla.
Die deutschen Schauspielerinnen, Sophia Thomalla (l) und ihre Mutter Simone Thomalla. dpa Lizenz

Leipzig - Dass Simone Thomalla ihren Ermittler-Job beim Leipziger-„Tatort“ gerne behalten hätte, hat sie in jedem Interview mantramäßig wiederholt. Nur leider hatten die Verantwortlichen beim MDR und der ARD andere Pläne. Deshalb blieb es dabei: Das Ermittler-Duo Saalfeld und Keppler musste seine Koffer packen. Die Sympathien des Tatortpublikums hatte das ungleiche Paar nie für sich gewinnen können. Was allerdings weniger an Martin Wuttke (der Ex-Alkoholiker Keppler spielte) als an der Person Thomalla lag. So sahen es jedenfalls die Zuschauer, die die Mimik der ewig schmoll-lippig schauenden 50-Jährigen satt hatten.

Alles kein Ding eigentlich, wäre da nicht die Tochter der geschassten Schauspielerin. Sophia Thomalla hat auf der Internetseite des Magazins Stern zu dem Aus ihrer Mutter einen offenen Brief geschrieben. Und sie spart nicht mit Kritik. Laut Thomalla habe ihre Mutter neun Jahre einen hervorragenden Job gemacht. „Die Quote stimmt nicht nur, sie ist hervorragend. Die Resonanz ist top“, so die Thomalla-Tochter in dem Brief. Allerdings zeigt die Realität, dass der Leipziger Tatort nicht gerade zu den beliebtesten gehörte. Eine Studie hat die Zuschauerzahlen aller Tatort-Teams von 2013 bis 2015 untersucht. Leipzig landet auf Platz 16 (von 21 Teams). Erfolg sieht anders aus.

Grund für die Absetzung sei der Jugendwahn des Senders. Der Tatort solle jünger werden, um eine jüngeres Publikum anzuziehen. „Jung ist erfolgreich - wie Til Schweiger im Hamburger „Tatort“. Klappt gut. Weiter geht's, denn wir Gebührenzahler wollen das. Siehe Quote. Erfahren ist erfolgreich - wie Simone Thomalla im Leipziger „Tatort“. Klappt gut. Aus, weil zu alt - trotz Hammer-Quote“, schreibt Thomalla. Wobei das mit dem jungen Til Schweiger nicht so wirklich stimmt, denn Schweiger (51) ist sogar ein Jahr älter als Thomallas Mutter Simone (50).

Ihre Kritik richtet sich dann weiter an die Drehbücher. Man sollte den Schauspieler lieber besser Skripte schreiben, als sie einfach auszutauschen. Womit sie gar nicht unrecht hat.

Das Schluss-Fazit entlarvt ihren Brandbrief als die eingeschnappte Reaktion auf die Entlassung ihrer Mutter. „Ich sage es mal gerade raus: Was für eine Scheiße! Denn auch wir, die sogenannte „jugendliche Zielgruppe“, wollen gar keine Verjüngung. Wir wollen glauben können und gut unterhalten werden. Authentisch ist uns wichtig - egal wie alt. Nicht nur weil Du meine Mutter bist - Du warst für viele Millionen eine tolle „Tatort“-Kommissarin, Mama!“

Gebracht hat es nichts, aber der Name ist somit wieder im Gespräch. Wie nach der „Hart aber fair“-Sendung im März. (mz)