Schauspielerin Schauspielerin: Katrin Sass will keine Getriebene sein
leipzig/MZ - Nein, ein Buch hatte sie nicht im Gepäck, aber die Ankündigung einer CD, die im Mai erscheinen wird. Und das Publikum in der LVZ-Autorenarena hat die Schauspielerin Katrin Sass als Buchmesse-Gast ebenso herzlich aufgenommen wie kurz zuvor den ZDF-Nachrichtenmann Claus Kleber (57), der mit seinem Band „Spielball Erde: Machtkämpfe im Klimawandel“ als eloquenter Mahner in Sachen globaler Umweltethik in die Bütt gestiegen war. Sass, ein Jahr jünger als Kleber, zeigte sich im Gespräch mit dem Leipziger Filmkritiker Norbert Wehrstedt ebenso charmant wie ungeschminkt medienkritisch. In letzterer Rolle ist sie jüngst mehrfach zu erleben gewesen und hat sich damit nicht nur kritische Aufmerksamkeit, sondern auch zusätzliche Sympathien erworben.
Und so ging es nach einem Wortwechsel über ihre Freude am Singen, die sie seinerzeit schon in den legendären Revuen am neuen theater Halle unter Beweis gestellt hat, auch bald zur Sache. Sass, die von sich sagt, „diese Getriebenheit“ im Medienbetrieb nicht mehr mitmachen zu wollen, hatte Ende Januar in der ZDF-Talkshow des netten Moderators Markus Lanz die Fassung verloren und dem RTL-„Dschungelkönig“ des Jahres 2011, Peer Kusmagk, rhetorisch den Scheitel gezogen. Vernichtende Kritik - und das just in dem Moment, da das Showformat der Nominierung für einen Grimme-Preis würdig befunden worden war.
Sass lässt keinen Zweifel daran aufkommen, was sie davon hält: nichts. Und dass der Herr Kusmagk nach der Sendung weggelaufen sei, statt mit ihr zu reden - nicht ihr Problem. Erfrischend, wie direkt (und damit unkorrekt) die Schauspielerin in Zeiten des großen medialen Eiapopeia ihre Sache vertritt - auch, wenn es um die zweite Staffel der ARD-Erfolgsserie „Weissensee“ geht. Die liegt seit Wochen auf DVD in den Läden - im Fernsehen läuft sie im Herbst. Das verstehe, wer will.