Regisseur Claude Berri gestorben
Paris/dpa. - Der französische Regisseur, Filmproduzent und Schauspieler Claude Berri ist tot. Der 74-Jährige starb am Montag an den Folgen einer Hirnblutung, wie das Pariser Krankenhaus Pitié- Salpétrière bestätigte.
Berri war in der Nacht zum Sonntag in das Krankenhaus gebracht worden. Er war einer der wichtigsten Filmschaffenden in Frankreich. Sein jüngster großer Erfolg als Produzent war 2008 die Komödie «Willkommen bei den Sch'tis», die in Frankreich mehr als 20 Millionen Zuschauer sahen.
Berri hatte vor einigen Jahren bereits einen Schlaganfall erlitten. Er führte bei mehr als 20 Filmen die Regie und produzierte mehr als 50 Filme. Zu seinen bekanntesten Filmen in den vergangenen Jahren zählen «Zusammen ist man weniger allein», «Asterix und Obelix gegen Caesar» und «Die Bartholomäusnacht». Das Spektrum seiner Produktionen reicht vom Tierfilm «Der Bär» von Jean-Jacques Annaud bis zu Autorenfilmen von Patrice Chéreau «Der verführte Mann» und «Die kleine Diebin» von Claude Miller.
Berri begann seine Karriere als Schauspieler, bevor er sich in den 60er Jahren der Regie zuwandte. Er ließ es sich nicht nehmen, immer wieder mal in seinen eigenen Filmen mitzuspielen, so in «Die Hochzeit», «Sex-Shop» oder «Le Cinéma de papa».
Berri wuchs als Sohn einer aus Osteuropa eingewanderten jüdischen Kürschnerfamilie in Paris auf. Den Nachnamen Langmann ersetzte er bald durch eine Abkürzung seines zweiten Vornamens. In seiner 2005 erschienen Autobiografie bedauerte er jedoch, dass er als junger Mann seinen Namen geändert hatte.
Seine zweite Leidenschaft neben dem Film galt der zeitgenössischen Kunst. Im vergangenen Jahr eröffnete Berri im Pariser Viertel Marais den «Espace Berri», eine Mischung aus Kunstzentrum und Galerie, gestaltet vom Star-Architekten Jean Nouvel. Derzeit ist dort eine Ausstellung des 1967 geborenen französischen Künstlers Stéphane Calais zu sehen.