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Piaf-Darstellerin Marion Cotillard gewinnt César

24.02.2008, 11:47

Paris/dpa. - Marion Cotillard ist auf dem Weg in den Kino-Olymp: Erst erhielt die französische Schauspielerin mit ihrer Darstellung der legendären Chansonnière Edith Piaf in «La vie en rose» den Preis der britischen Filmakademie, dann den Golden Globe und am Freitagabend den französischen César.

Die 32-jährige Cotillard wird auch in der Nacht zum Montag bei dem Oscar-Wettbewerb um die beste Schauspielerin dabei sein. Der Film von Olivier Dahan gewann insgesamt fünf Auszeichnungen, unter anderem für die beste Filmmusik und das beste Szenenbild. Unerwarteter Sieger der 33. César-Verleihung im Pariser Théâtre des Champs-Elysées wurde der Film «Couscous mit Fisch» des in Tunis geborenen Franzosen Abdellatif Kechiche, der mit vier großen Auszeichnungen prämiert wurde.

Der Film, im Original «La graine et le mulet», handelt von einer arabischen Immigrantenfamilie und erhielt unter anderem den César für den besten französischen Film, die beste Regie und das beste Original-Drehbuch. Für den 47-Jährigen ist es der dritte große Film. Bereits für «L'Esquive», ein Film der Vorstadtjugendliche beim Einstudieren eines Theaterstücks zeigt, erhielt Kechiche 2005 den César für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch.

Der große Verlierer des gestrigen Abends, bei dem Stars wie Alain Delon und Fanny Ardant anwesend waren, war der Film «Un secret» von Claude Miller, der mit elf Nominierungen in den Wettbewerb ging. Der Film stellt die Geschichte des jüdischen Einzelkindes François dar, dem seine Eltern den Tod des Bruders während der Nazi-Zeit verschwiegen haben. Miller wurde dafür als bester Regisseur nominiert, Cécile de France für die beste weibliche Hauptrolle. Der Film galt zusammen mit «La vie en rose», der ebenfalls mit 11 Nominierungen ins Rennen ging, als Favorit.

Das Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» von Florian Henckel von Donnersmarck hat den César für den besten ausländischen Film erhalten. Der 1973 in Köln geborene Regisseur nahm die Trophäe persönlich entgegen. «Frankreich bedeutet viel für mich. Durch meinen Französischunterricht bin ich von der französischen Kultur geprägt, von Molière, Racine. Ich habe das Kino mit den Augen Truffauts entdeckt», sagte Henckel von Donnersmarck auf Französisch. Er gedachte in seiner Dankesrede auch dem Hauptdarsteller Ulrich Mühe, der vor knapp einem Jahr gestorben ist.

Den Preis für das beste Erstlingswerk und das beste adaptierte Drehbuch erhielt der Trickfilm «Persepolis» der iranischen Comic-Autorin Marjane Satrapi. Die 1969 im Iran geborene, heute in Paris lebende Autorin und Zeichnerin beschreibt darin ihre Kindheit im Iran. Die Zeichentrickverfilmung des Comics wurde mit dem großen Preis der Jury in Cannes ausgezeichnet. Persepolis ist auch bei dem Oscar-Rennen um den besten Animationsfilm dabei.

Die Ehrentrophäen gingen an den italienischen Autor, Regisseur und Starkomiker Roberto Benigni und die französische Schauspielerin Jeanne Moreau, die am 23. Januar 80 Jahre alt wurde.