Hardrock-Phänomen Konzertfilm über Ghost für kurze Zeit in den Kinos
Mit ihrer Mischung aus Hardrock und Theater hat sich die Band Ghost ein großes Publikum erspielt. Dass nun ein spektakulärer Ghost-Konzertfilm in die deutschen Kinos kommt, liegt auch an Taylor Swift.
London - Mit krachendem Hardrock und einer theatralischen Show ist Ghost aus Schweden zu einer der populärsten Bands der Rock- und Metal-Szene avanciert, wurde mit einem Grammy ausgezeichnet und findet sich immer häufiger auch in den Charts wieder. Jetzt kommt erstmals ein Ghost-Konzertfilm in die Kinos. „Rite Here Rite Now“ feierte am Dienstag in London seine Weltpremiere und wird vom 20. bis 23. Juni auch in ausgewählten deutschen Kinos gezeigt.
Tobias Forge, Frontmann, kreativer Kopf und einziges beständiges Mitglied von Ghost, ist überrascht, dass seine Band mittlerweile ein breites Publikum anspricht. „Ich hatte definitiv nicht erwartet, dass wir über die Underground-Szene hinauskommen würden“, sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in London. „Ich habe das total unterschätzt. Ich dachte, wir würden eine alternative, avantgardistische Underground-Band werden, groß genug, um in größeren Theatern aufzutreten, aber nicht in Konzerthallen.“
Der Film kombiniert zwei Shows der vergangenen Ghost-Tour aus dem traditionsreichen The Forum in Los Angeles mit fiktiven, teilweise humoristischen Story-Elementen. Das spektakuläre Konzerterlebnis mit Hits wie „Mary On A Cross“, „Dance Macabre“ und dem Grammy-prämierten „Cirice“ steht dabei im Vordergrund.
Düstere Cyberpunk-Masken
Forge geht in seiner Rolle als Papa Emeritus IV auf, einer Mischung aus Showman und Paps mit Totenkopfgesicht. Schon als Kind begeisterte sich der Heavy-Metal-Fan auf einer Reise nach London für das Theater am West End. Insbesondere „Das Phantom der Oper“ und „Cats“ hätten ihn fasziniert, erzählte Forge. Bei Ghost kombiniert er Heavy Metal und Theater. Neben den aufwendigen Kostümen - die Gesichter der Bandmitglieder sind in düsteren Cyberpunk-Masken versteckt - und der Bühne, die mit gotischen Fenstern einer Kathedrale ähnelt, bereichern Tänzerinnen und Tänzer in Skelett-Kostümen das Spektakel.
Ursprünglich hatte Forge „Rite Here Rite Now“ gar nicht für die große Leinwand geplant. Dass der Film jetzt im Kino gezeigt wird, liegt auch an Taylor Swift. „Uns wurde von mehreren großen Streaming-Anbietern schonungslos gesagt, dass niemand an Konzertfilmen interessiert ist. Dann kam "The Eras Tour"“, erzählte Forge. Der Swift-Konzertfilm war im Kino ein gigantischer Erfolg. „Das hat einiges geändert.“
Tobias Forge hofft, dass „Rite Here Rite Now“ auch Zuschauer anspricht, die Ghost bisher nicht so gut kennen. Für langjährige Fans hingegen hält der lange geheimnisumwobene Film ein paar echte Überraschungen parat. Der Soundtrack dazu erscheint einen Monat später am 26. Juli.