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Magdeburg Magdeburg: Das Schiffshebewerk als Bühne

24.02.2009, 13:50
Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee (Archivfoto: DPA)
Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee (Archivfoto: DPA) dpa-Zentralbild

Magdeburg/dpa. - Für «LaNotte 4 ... vor Anker» wird das Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee in Szene gesetzt. Am und im Bauwerk, mit dessen Hilfe einstSchiffe den Höhenunterschied von bis zu 18,5 Metern vomMittellandkanal zur Elbe überwinden konnten, sei eine opulenteInszenierung mit rund 70 Mitwirkenden geplant, sagte derkünstlerische Leiter des Puppentheaters, Frank Bernhardt, amDienstag. Vom 19. bis 28. Juni sol es zehn Aufführungen geben.

Die Inszenierung schließt das internationaleFigurentheaterfestival «Blickwechsel» ab, das alle zwei Jahre inMagdeburg veranstaltet wird und eines der größten und renommiertestenin Deutschland ist. Die «La Notte»-Open-Airs gibt es alsFestivalbestandteil seit 2003 jeweils an verschiedenen Orten derStadt. In diesem Jahr steht das Festival vom 12. bis 19. Juni unterdem Motto «Weltverbesserer». Eingeladen sind 35 Puppen- undFigurentheater aus aller Welt.

Bei der Freiluft-Inszenierung soll das Schiffshebewerk nicht nurKulisse der Inszenierung sein, sondern «mitspielen». Dasingenieurtechnische Meisterwerk sei 1938 in Betrieb genommen wordenund habe drei Gesellschaftssysteme durchlaufen, sagte Bernhardt. «Wirplanen einen opulenten Bilderbogen, der geschichtliche Elemente dervergangenen 70 Jahre spiegelt, ohne ein Geschichtsbuch zu sein.»Industriearchitektur und künstlerische Mittel des Theaters wie dasPuppenspiel, Körperplastik und Maskenspiel sollten verbunden werden.Artisten und Musiker seien beteiligt, aber auch Laien von Vereinensowie Anwohner.

Die Inszenierung bestehe aus zwei Teilen: Zuerst sollten die rund300 Zuschauer je Vorstellung auf dem Schiffsheberwerk stehen und esauf sich wirken lassen, sagte Bernhardt. Im zweiten Teil sollen siein den rund 85 Meter langen und 12 Meter breiten Trog, der 5400Tonnen wiegt, einsteigen und der Vorstellung folgen.

Das Schiffshebewerk Rothensee ist den Angaben zufolge daszweitälteste Hebewerk in Deutschland. Für die moderne Schifffahrt istes nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums nicht mehrgeeignet. Nebenan wurde eine neue Schleusenanlage errichtet. EineInitiative macht sich seit einiger Zeit gegen eine endgültigeSchließung des alten Hebewerks stark.