Kinostart: 28. Februar Kinostart: 28. Februar: «Meine Frau, die Spartaner und Ich»

Hamburg/dpa. - Was treibt ein tanzender Pinguin im alten Sparta,und wieso lacht sich dieses grüne Monstrum mit den kleinenTrompetenohren halb schlapp über die possierlichen Krieger in ihrenknappen Höschen? Eins steht fest: Die spinnen, die Spartaner.Händchenhaltend und mit dem Schlachtruf «I will survive» auf denLippen zieht eine Kohorte antiker Weicheier und Warmduscher in dieSchlacht gegen die Perser. Was ist bloß aus den muskelbepacktengriechischen Superhelden geworden?
Die amerikanischen Parodie-Experten Jason Friedberg und AaronSeltzer («Date Movie»; «Epic Movie») haben mit «Meine Frau, dieSpartaner und Ich» eine wüste, bisweilen arg pubertäre Persiflage aufSandalenfilme wie das martialische Schlachtenepos «300» oder WolfgangPetersens «Troja» vom Stapel gelassen. Alle kriegen sie hier ihr Fettab: Wohlfühlfilme wie das ökologisch korrekte Eisschollenmärchen«Happy Feet» oder die kuschelige Waldschrat-Saga «Shrek» werdenebenso durch den Kakao gezogen wie amerikanische Castingshows,Fernsehwerbung, Schönheitswahn, Computerspiele oder die grassierendePromi-Hysterie.
Aber leider kommt der satirische Rundumschlag alles andere alssubtil daher. Nichts außer Randale in der Sandale: Da wird permanentgeprügelt, geknutscht, gespuckt und auch ein wenig gestrippt. Immerdrauf mit dem Holzhammer. Sean Maguire gibt den tumben HeerführerLeonidas, der seinen süßen Hauptmann (Kevin Sorbo) grundsätzlich mitZungenkuss begrüsst.
Carmen Electra spielt die liebestolle, stets spärlich bekleideteKönigin Margo, die fleißig mit dem Hinterteil wackelt. Und einenVerräter (Diedrich Bader) gibt es natürlich auch. Der informiert diePerser per SMS über den bevorstehenden Feldzug. Richtig lustig istdas alles nicht. Und es scheint so, als wären die Schauspieler nuraufgrund ihrer äußeren Ähnlichkeit zur Originalbesetzung von «300»ausgesucht worden. Einzige Ausnahme: Königin Margo, die isteigentlich schwarzhaarig, in der Parodie allerdings blond.
Nicht sehr originell dann auch das Promi-Bashing: Party-Girl ParisHilton wird sehr plump als eine Art weiblicher Glöckner von NotreDame mit Riesenbuckel karikiert, die arme Britney Spears muss auchhier wieder reichlich Haare lassen, die schier unvermeidliche LindsayLohan bekommt im Finale ihre Abreibung. Bis dahin prügeln sichLeonidas und Co. zähe 80 Minuten lang in schäbigen Pappkulissen,treffen auf den Goldkettchen-behängten König Xerxes, gespielt vonComedian Ken Davitian («Borat»), und geben sich ansonstenverzweifelte Mühe, möglichst blöd aus der Wäsche zu schauen.