Kinostart: 22. Juli Kinostart: 22. Juli: «(T)Raumschiff Surprise - Periode 1»

Hamburg/dpa. - Eigentlich kann Komiker Michael Bully Herbig (36)trotz der großen Erwartungen an seinen Kinofilm ganz entspannt sein:Sollte «(T)Raumschiff Surprise» mit der «Mopsgeschwindigkeit» nichtauf Touren kommen, hat er das nicht allein zu verantworten. Nach demsensationellen Erfolg mit der Westernparodie «Der Schuh des Manitu»,die mit knapp 12 Millionen Zuschauern zum erfolgreichsten deutschenKinofilm aller Zeiten wurde, durften die Fans über den Nachfolgerabstimmen - und wählten das Weltraumabenteuer. «Ich war wahnsinnigerleichtert, dass es nicht "Sissi" geworden ist. Obwohl ich das Kleidprivat gern trage», witzelt Herbig. «Aber vor der Liebesszene hättemir gegraut.»
Die aus der TV-Comedyshow «Bullyparade» bekannte Crew um Mr. Spuck (Herbig), Schrotty (Rick Kavanian) und Käpt'n Kork (ChristianTramitz) schlüpft in der Kino-Version mit dem Untertitel «Periode 1»wieder in ihre hautengen Anzüge mit knalligfarbenen Oberteilen.Ausgerechnet die wenig männlich wirkende Besatzung ist im Jahr 2304die letzte Hoffnung, um eine Invasion der Mars-Siedler auf der Erdezu verhindern. So kommt es dazu, dass auf der «Surprise» erstmals dasFaxgerät summt, allerdings im unpassenden Moment: Die chaotische Crewsteckt mitten in den Vorbereitungen für die Wahl zur «Miss Waikiki»,hopst mit Blumenkränzen zur Hula-Hula-Choreographie und reagiert aufden Auftrag ziemlich zickig.
Schon Wochen vor dem Start haben Herbig und seine Kollegen inInterviews und TV-Shows die Werbetrommel kräftig gerührt; die mitStefan Raab aufgenommene Single «Space-Taxi» ist bereits auf demMarkt, weitere Produkte wie Hörspiel, Buch und Computerspiel zum Filmstehen bereit. Bully selbst hat die Spannung noch angeheizt, in demer in Pressevorführungen stets nur die ersten 20 Minuten zeigte.Herbig zitierte dazu gern den «Herr der Ringe»-Produzenten, PeterJackson: «Ich bin dafür verantwortlich, einen guten Film zu machen,und nicht, um Termine einzuhalten.» Bei internationalen Produktionensei dies zudem durchaus üblich. «Und an den ersten 20 Minuten kannman ja schon erkennen, welche Temperatur der Film hat.»
Beim Budget ist die Persiflage auf Filme und Serien wie «StarWars» oder «Raumschiff Enterprise» noch weit entfernt von Hollywood.«Neun Millionen Euro sind für eine deutsche Produktion zwarverhältnismäßig viel Geld, aber das ist das, was amerikanische Firmenan Kurierkosten haben», meint Regisseur, Produzent und DrehbuchautorHerbig. Immerhin ist das Weltraumabenteuer doppelt so teuer wie dererfolgreiche Western-Ulk - und wartet laut Herbig mit noch mehr Gagssowie Spezialeffekten auf. Neben aus dem Apachen-Klamauk bekanntenGesichtern wie Sky du Mont (Herzog William der Letzte) sind diesmalAnja Kling (Königin Metapha) und Til Schweiger als Taxifahrer Rock,auf den das «(T)Raumschiff»-Trio richtig abfährt, mit von der Partie.
Das Ziel für sein Science-Fiction-Spektakel hat Bully auch schondefiniert: «Ich hätte wahnsinnig gern den Nobelpreis für Physik fürdiesen Film, schließlich haben wir uns ausführlich mit Zeitreisen,der Quanten- und der Relativitätstheorie befasst.» Wenn der Münchnersich selbst in eine andere Zeit beamen könnte, hätte er zwei Wünsche:«Ich würde ins Jahr 1974 zur Fußball-WM reisen und mit einer Paul-Breitner-Perücke den Elfmeter schießen.» Schon als Kind wollte er«Weltmeister oder Oscargewinner» werden. Mit den Erwartungen nach demZuschauer-Rekord habe er jedenfalls gut umgehen können, der sei fürihn nach dem ersten Kinofilm «Erkan & Stefan» größer gewesen. «Nachso etwas wie "Manitu" schwindet der Druck, weil man sich sagt: Dahast Du jetzt einen Erfolg hingelegt, den nimmt Dir keiner mehr weg.»
