Kinostart 14. Juli Kinostart 14. Juli: «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes»

Halle (Saale)/MZ. - Nach dem sensationellen Erfolg der Bücher, die die vermeintlich so lesefaule Jugend wieder dem bedruckten Papier nahe brachten, entstand auch noch eine der lukrativsten Filmreihen in der Geschichte des Kinos.
Für das große Finale hat man sich dazu noch entschieden, diesen letzten Teil in 3D in die Kinos zu bringen. Jedoch wurde er nicht originär in diesem Format gedreht, sondern lediglich nachträglich am Computer umgearbeitet. Dies sollte eigentlich auch schon bei dem im vergangenen November in unsere Kinos gekommenen, ersten Teil von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" passieren, doch die Verantwortlichen waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Deshalb blieb es bei 2D. Hier nun war der Grad an Zufriedenheit wohl größer und darum gibt es diesen letzten Teil sowohl in 2D als auch in 3D. Doch die Mühe und das Geld, dem Ganzen nachträglich eine dritte Dimension hinzuzufügen, hätte man sich getrost sparen können.
Es gibt nur wenige Szenen, in denen die räumliche Wirkung wirklich einen Unterschied ausmacht. Und selbst wenn sich einmal die Möglichkeit bietet, die räumliche Tiefe auszunutzen, sieht das Ergebnis wenig überzeugend aus. Davon einmal abgesehen, hat man auch diesmal - wie bereits im ersten Teil - vieles richtig gemacht. So nimmt sich der Film Zeit, diese letzten Kapitel der Potter-Saga in aller Ruhe zu erzählen, es bleibt sogar Raum für längere Dialoge.
Das Gefühl, dass es im Schweinsgalopp durch die Geschichte geht, weil es aufgrund der umfangreichen Buchvorlage so viel Wichtiges in 150 Filmminuten zu quetschen gibt, wie dies in den ersten sechs Filmen öfters der Fall war, kommt diesmal nicht auf. So haben auch die Nebenfiguren die Möglichkeit, sich ein wenig stärker zu entfalten. Und deshalb ist die Entscheidung, den siebten Potter-Band in zwei Filme aufzuteilen, dem Verständnis von Story und Figuren in jedem Fall dienlich gewesen.
Im Mittelpunkt steht natürlich das Trio aus Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley (erneut verkörpert von Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint). Und hier ist es in erster Linie der Titelheld selbst, auf den sich die Aufmerksamkeit richtet, muss dieser doch nun seinem Erzfeind Lord Voldemort (Ralph Fiennes) in einem Kampf auf Leben und Tod gegenübertreten. Entsprechend erleben wir hier erneut einen gar nicht so strahlenden, eher zweifelnden und damit letztlich sehr menschlichen, jungen Zauberer.
Eine eher gegenteilige Entwicklung durchläuft diesmal Harrys Freund Ron, der sich vom unbeholfenen Angsthasen zu einem mutigen jungen Mann entwickelt und seine Schulkameraden aus der einen oder anderen gefährlichen Situation rettet. Dies war bisher eigentlich immer die Aufgabe von Hermine, die jedoch in diesem letzten Teil eher passiv und deshalb leider auch etwas blass bleibt.
Dies kann man von dem Film als Ganzem nicht behaupten. David Yates, der bereits für die drei vorigen "Potter"-Filme als Regisseur verantwortlich zeichnete, kleidet dieses letzte Abenteuer des Zauberschülers in die entsprechend düsteren Bilder und macht so indirekt deutlich, dass die Zeit der unschuldigen Jugend für seine Protagonisten abgelaufen ist und der Ernst des Leben begonnen hat.
So bereitet Yates - nicht zuletzt dank eines charmanten Epilogs, der die ersten Szenen des ersten Films noch einmal geschickt aufgreift - der Filmreihe einen durchaus würdevollen Abschluss.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2, Fantasy, USA, GB 2011, Regie: David Yates
Ab 12 Jahre
Der Film startet u. a. im Filmpalast Aschersleben, UCI Dessau-Roßlau und im Cinemaxx Halle.