Kinostart: 13. Dezember Kinostart: 13. Dezember: «Hitman - Jeder stirbt alleine»

Berlin/dpa. - Auch der Actionstreifen «Hitman Jeder stirbt alleine» basiert aufeinem Computerspiel. Der Film bestätigt zunächst Vorurteile unddeutet dennoch an, warum dieses Genre kommerziell so oft erfolgreichist. Die Handlung ist absurd, doch zumindest die Kampfszenen sindhandwerklich gut umgesetzt.
In der Hauptrolle spielt Timothy Olyphant einen Agenten, der sichdurch halb Europa schlägt, sticht und schießt. Er ist ein namenloserAuftragskiller, auf seinem kahlen Schädel ist als einzigesErkennungsmerkmal die Nummer 47 tätowiert. Der Mann hat es schwer:Beim Flirt an der Hotelbar muss er schon nach der Eingangsfrage nachseinem Namen die Flucht ergreifen.
«Agent 47» gerät nach einem Anschlag auf den russischenPräsidenten plötzlich selbst ins Fadenkreuz. Also macht er sich aufden Weg, die Hintermänner für das Spiel mit falschen Karten zustellen.
Eine solche Story ist alles andere als originell, zuletzt spielteMark Wahlberg in «Shooter» (2007) eine ähnlich bleihaltige Rolle umVerrat und Vergeltung. Auch die Liebesgeschichte in «Hitman» zwischendem eiskalten Killer und einer attraktiven Russin (Olga Kurylenko),die ab und zu lasziv durchs Bild tänzelt, ist beliebig. Anlass zurBesorgnis geben die Geografiekenntnisse der Filmemacher um RegisseurXavier Gens, wenn sie das Heldenpaar eine Grenze zwischen Russlandund der Türkei passieren lassen.
Doch die Bilder von den Schauplätzen Sankt Petersburg und Istanbulentwickeln ihre Wirkung. Im dunklen Anzug und mit kahlem Schädelmacht Modellathlet Olyphant stets eine gute Figur. Auch dieKampfszenen zu pathetischer Musik sind ein Spektakel. BesonneneZuschauer sollten dem Waffenspektakel freilich lieber fernbleiben.
Eine treue Computerspiel-Fangemeinde verhilft Filmreihen wie«Resident Evil» oder «Lara Croft» zum Kassenerfolg. Bei der Kritikfallen diese Streifen regelmäßig durch. Das erging «Hitman» nichtanders. Zum Filmstart in den USA urteilte die «New York Times»: «Esist Bang, Boom, Blah ein Actionfilm für gelangweilte Dumme». DieRechnung ging trotzdem auf: In zwei Wochen spielte der Streifen etwa30 Millionen Dollar ein.
Ein Teil des Erfolgsrezeptes liegt vermutlich in der Besetzung:Die meisten Darsteller sind aus Rollen in erfolgreichen US-Serienbekannt. Olyphant spielt in «Deadwood» einen Westernhelden, Interpol-Ermittler Dougray Scott ist in «Desperate Housewives» zu sehen. AuchHenry Ian Cusick aus «Lost» und Robert Knepper als Oberfiesling in«Prison Break» dürften Serienfans wiedererkennen. Womit wir beimThema sind: Die Fangemeinde macht's.