Karl-Marx-Plastik Karl-Marx-Plastik: Münster darf den Nischel nicht kopieren
Chemnitz/dpa. - «Wer tatsächlich Interesse an derMonumentalplastik hat, der muss nach Chemnitz kommen», sagteOberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) am Dienstag. «Der Kopf ist ein Unikat und soll auch ein Unikat bleiben.» Eine Kopie des elf Meter großen Monuments sollte Teil der renommierten Ausstellung«skulptur projekte münster 07» im Sommer sein. Ursprünglich hatte derlitauische Künstler Deimantas Narkevicius sogar den Original-Kopfnach Westfalen schaffen wollen.
«Die Großplastik ist nur im Gesamtensemble mit der Schriftwand imHintergrund und dem die Skulptur umgebenden Stadtraum authentisch»,erklärte Ludwig und fügte hinzu, dass der Koloss jederzeit inChemnitz zu betrachten sei. Die Witwe des ukrainischen Künstlers LewKerbel, der den Marx-Kopf 1971 schuf, hatte zuvor grünes Licht füreine Kopie gegeben. Das Monument, im Volksmund «Nischel» genannt,steht nach Angaben von Stadtsprecher Andreas Bochmann stellvertretendfür die Geschichte der Kommune, die 37 Jahre lang unter dem NamenKarl-Marx-Stadt existieren musste.
Die Entscheidung drängte, da die Freiluftausstellung in Münsterbereits Mitte Juni eröffnet wird und bis dahin alle Kunstwerke fertigsein müssen. Die «skulptur projekte münster 07» findet nur alle zehnJahr statt und gilt als eine der renommiertesten Skulpturen-SchauenEuropas.