Jenniffer Kae auf der Erfolgsspur

Mainz/dpa. - Ihr großer Traum von einer Karriere als Sängerin scheint wahr zu werden. Schon von klein auf hat Jenniffer Kae dieses Ziel verfolgt. «Alles andere hätte sich für mich nicht richtig angefühlt», sagt die heute 21-Jährige, die eigentlich Jenniffer-Marie Kästel heißt.

«Singen ist das, was ich am besten kann und mir auch am meisten wünsche.» Vor fünf Jahren ist sie im Fernsehen bei einem Talentwettbewerb entdeckt worden. Im Mai ist ihr erstes Album «Faithfully» erschienen, die erste Singleauskopplung «Little White Lies» liegt in den Top 20 der Radiocharts.

«Meine Mutter sagt immer, ich konnte schon singen bevor ich sprechen konnte», erzählt die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren und den großen Augen und lacht. Mit ihren Eltern - beide selbst Musiker - und ihrer jüngeren Schwester lebt sie seit neun Jahren im Hunsrück. «In meiner Kindheit bin ich 16 Mal umgezogen. Meine Schwester und ich sind praktisch im Tourbus aufgewachsen.» Schon als Kind sei sie mit den Eltern gemeinsam aufgetreten und habe viele Jahre in einer Coverband gesungen. Gesangsunterricht hatte sie vor ihrer Entdeckung nicht. «Dagegen habe ich mich früher gewehrt, da ich befürchtet habe, die Natürlichkeit zu verlieren und zu technisch zu klingen.»

Ihre Mutter ist auch ihr großes musikalisches Vorbild. Daneben schwärmt Jenniffer für die «souligere Ecke» wie Stevie Wonder, Dido oder Lauryn Hill. Ihren eigenen Musikstil beschreibt die selbstbewusste Jenniffer als «soullastige Popmusik mit vielen akustischen Elementen und Retropopeinflüssen».

Mit drei Songtextern und Produzenten, darunter der Entdecker der Gruppe Tokio Hotel, hat sie das vergangene Jahr in Manchester und Hamburg an ihrem Album gearbeitet und in London ein Musikvideo gedreht. Kein Problem, ist doch für die 21-Jährige, deren Mutter von den Philippinen stammt, Englisch die zweite Muttersprache. Das Grundgerüst ihrer Texte stamme jedoch von ihr selbst und beruhe auf persönlichen Erlebnissen, betont die ehrgeizige Newcomerin. «In meiner Single "Little White Lies" geht es um kleine Notlügen im Beziehungsalltag und was diese bewirken können.»

Trotz jahrelanger Bühnenerfahrung hat sie vor jedem Auftritt Lampenfieber: «Wenn ich keins hätte, würde etwas sehr schief laufen. Der Adrenalin-Kick treibt doch die Leistung an.» Dabei weiß Jenniffer genau, wie kurzlebig Musikkarrieren sein können. «Aber ich gehe das ohne Angst an und bin nüchtern. Es ist natürlich eine einmalige Chance, aber ich sehe gerade an meinen Eltern, dass es so viele Möglichkeiten gibt, beruflich Musik zu machen.»

Ihr Terminkalender war in den letzten Wochen prall mit Interviews und Fernsehauftritten gefüllt, so dass sie mittlerweile sogar auf der Straße erkannt werde. «Das finde ich cool.» Für die nähere Zukunft freut sich die 21-Jährige auf weitere Auftritte mit ihrer siebenköpfigen Band und besonders auf die geplante Clubtour im Herbst.

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