Ingrid Michaelson Ingrid Michaelson: Aus dem Netz in die weite Welt
Hamburg/dpa. - «Girls And Boys» heißt das verheißungsvolle Folk-Pop-Album der 29-jährigen Singer-Songwriterin aus New York, die zunächst an eine Schauspielkarriere gedacht hat, schließlich aber bei der Musik gelandet ist. Ganz unvorbelastet ging sie nicht an den Start: Ihre Mutter ist Bildhauerin, ihr Vater ein Komponist: «Das musische Denken war in unserer Familie sehr willkommen», meint Michaelson. «Ich hörte schon als Kind viel Musik, schaute alte Filme und Musicals.»
Den Klavierunterricht, den sie bereits im Alter von vier Jahren nehmen musste, hat sie zwar gehasst, für ihre 11 Songs (plus 1) auf «Girls And Boys» bildet das Piano aber zusammen mit der ebenfalls von ihr gespielten Gitarre das Gerüst. Dazu kommt eine einschmeichelnde, sanfte und zuweilen glockenhellen Stimme, mit der sie zu eingängigen Popsongs über die plötzlich hereinrechende und nicht mehr für möglich gehaltene Liebe («Die Alone»), über berstende Knochen und die Zerbrechlichkeit («Breakable») oder die Vergänglichkeit der Liebe («Glass») singt.
Zu «Grey's Anatomy» kam sie damals eher zufällig, als eine gewisse Lynn Grossman, Inhaberin einer Musik-Lizenz-Firma in Los Angeles, ihren Song «Breakable» bei MySpace entdeckt hatte. «Ich hörte mir "Breakable" wohl 40 Mal in Folge an und verliebte mich total in den Song», sagte sie und brachte diesen im November 2006 schließlich ruckzuck in einer Episode der Krankenhaus-Serie unter. «Die Songs passen einfach wundervoll zur Handlung», meint die Sängerin, für die damals damit bereits ein Traum in Erfüllung ging.
Mit «Girls And Boys» schreibt sie ihre Selfmade-Erfolgsgeschichte fort: Noch ohne die Unterstützung einer Plattenfirma schaffte es die Newcomerin mit ihrem Album auf Platz 2 der iTunes-Pop-Charts und zierte zudem das Cover des Musikmagazins «Billboard».
Wer Colbie Caillat (ebenfalls ein MySpace-Star), Sara Bareilles, Amy Macdonald oder A Fine Frenzy mag, dem sollte auch Ingrid Michaelson unbedingt gefallen, die sich mit «Girls And Boys» unter diese neuen Stimmen mischt.