Hintergrund Hintergrund: Sieben Künstler erhalten «Sterne der Satire» in Mainz
Mainz/dpa. - Der «Walk of Fame» des Kabaretts in Mainz wird mitbronzenen Sternen für sieben Künstler erweitert:
GEORG KREISLER: Die Werke des 1922 in Wien geborenen Kreislerzeichnen sich durch düstere Komik und Trauer um die von denNationalsozialisten vernichtete jüdische Kultur aus. Kreisler spielteim Ensemble des «Kabaretts ohne Namen» und wechselte dann zu Solo-und Duoprogrammen mit zahlreichen Chansonklassikern.
HELEN VITA (1928-2001) gilt als letzte klassische Diseuse desdeutschsprachigen Kabaretts. Sie interpretierte von Brecht bisTucholsky alles, was im deutschen Chanson Rang und Namen hat. AlsSchauspielerin - in den fünfziger Jahren als deutsche Antwort aufMarilyn Monroe mit «frechen Chansons» - ebenfalls berühmt.
HEINZ ERHARDT (1909-1979) war der unumstrittene König der Komiker desdeutschen Wirtschaftswunders. Nach 1945 war er auch in unzähligenFilmen als schusseliger, schelmischer Chaot zu sehen.
VALESKA GERT (1892-1978), eine der ersten Performancekünstlerinnen imdeutschen Kabarett und für die Entwicklung des modernen Tanztheatersvon Bedeutung.
CURT BRY (1902-1974) gilt als eines der größten Kabarett-TalenteAnfang der dreißiger Jahre - als Autor, Komponist und Pianist.
ECKART HACHFELD (1910-1994) gilt als einer der vielseitigsten Autorendes bundesdeutschen Nachkriegskabaretts. Er textete unter anderem fürHamburgs Bonbonniere, Stuttgarts Mausefalle, Berlins Stachelschweineund das Düsseldorfer Kom(m)ödchen.
FRIEDRICH HOLLAENDER (1896-1976) war als Chansonnier in den zwanzigerJahren als Pianist, Komponist und Autor allgegenwärtig. Seine ab 1926gezeigten Revuetten gelten als Inbegriff des Kabaretts der WeimarerRepublik.