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Gropius-Bau Berlin Gropius-Bau Berlin: Retrospektiven zu Cartier-Bresson und Sophie Calle

10.03.2004, 16:31

Berlin/dpa. - Retrospektiven zu Henri Cartier-Bresson und Sophie Calle zählen dieses Jahr zu den Höhepunkten bei den Ausstellungen im Berliner Martin-Gropius-Bau. Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Besucher auf 450 000 - dieses Niveau könnte 2004 wieder erreicht werden, sagte Museumschef Gereon Sievernich am Mittwoch. Programmschwerpunkte sind Fotografie, zeitgenössische Kunst und Archäologie. «Diese Mischung ist Absicht, weil wir dadurch verschiedene Publikumsgruppen ansprechen können», erklärte Sievernich.

Am 15. Mai öffnet die Werkschau zu Henri Cartier-Bresson, der als «Jahrhundertfotograf» gilt. Mit der Hommage von 350 Bildern ehrte ihn die Bibliotheque Nationale de France 2003 zu seinem 95. Geburtstag. Gezeigt werden Stationen seines kreativen Lebens: Porträts, Landschaften und Momentaufnahmen, die zu Zeitdokumenten wurden. In Berlin hofft man, dass der betagte Fotograf persönlich zur Ausstellung anreist, wenn es sein Gesundheitszustand zulässt.

Ebenfalls aus Frankreich wird die Ausstellung zum Werk Sophie Calles übernommen, die derzeit noch als großer Publikumserfolg im Pariser Centre Pompidou läuft. Sie ist Soziologin, Detektivin, Fotografin und Schriftstellerin zugleich: In ihrer Heimat gilt Calle als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Zu den weiteren Veranstaltungen der Berliner Festspiele im Gropius-Bau gehören eine Ausstellung der in New York lebenden deutschen Fotografin Sigrid Rothe und eine Schau zur Archäologie in Japan.

Der Intendant der Festspiele, Joachim Sartorius, sagte, es sei bemerkenswert, dass der Gropius-Bau angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen «durchgängig und auch sehr dicht» bespielt wurde. «Es fehlt an Infrastruktur und Programm-Mitteln», kritisierte er. Der Martin-Gropius-Bau ist Angelegenheit des Bundes und bekommt deswegen keine Landesmittel aus dem Lotto-Topf. Nach dem Pergamonmuseum und dem Jüdischen Museum zählt er zu den meistbesuchten Museen der Stadt.