Gerd E. Schäfer ist tot Gerd E. Schäfer ist tot: Maxe Baumann nimmt Ferien für immer

Halle (Saale) - Nun nimmt Maxe Ferien für immer: Am Donnerstag ist Gerd E. Schäfer 78jährig gestorben. Bereits 1995 hatte sich der Schauspieler einer schweren Krebsoperation zu unterziehen. Er hoffte damals sehr, "dass ich die Zeit, die mir bleibt, mit der Familie verbringen kann".
Gerd E. Schäfer war in der oft mehr lächerlichen, als tatsächlich lustigen Lachparade des "Schauspielerensembles des Fernsehens der DDR" ein Ausnahme-Komödiant. Schäfer war wirklich heiter, wirklich komisch, tatsächlich charmant. Er war einer der wenigen Männer, die trotz ihrer Tele-Prominenz dem DDR-Volk nicht auch noch als politische Laien-Lehrer auf die Pelle rückten; wahrscheinlich war der "Distel"-Kabarettist und "Wunschbriefkastler" mit LDPD-Parteibuch neben Rolf Herricht, Eberhard Cohrs und dem Moderator O. F. Weitling der einzige vollwertige Humorist und Herzbube der 70er-Jahre-TV-DDR.
Gerd (Eginhard) Schäfer wurde 1932 in Berlin-Neukölln in eine gutsituierte Rechtsanwaltsfamilie hineingeboren. Sein jüdischer Vater wurde in Auschwitz ermordet, Gerd mit 17 zur Wehrmacht einberufen. Nach dem Krieg zog Schäfer seinen Freund Günter Pfitzmann mit zur Schauspielschule. Dort hatte der elegische Fred Düren die lustigen und der lustige Schäfer die tragischen Rollen zu spielen. Ein Irrtum, der sich schnell auflösen sollte. Er hätte ja so gern den "Hauptmann von Köpenick" gespielt, plauderte Gerd E. Schäfer 1993. Nun tauge er höchstens noch zum Vorleser. Bei Helmut Kohl zum Beispiel. Was er vorlesen würde? Grass! Nein, korrigiert er da, den "Struwwelpeter"!