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Freiberg Freiberg: Sanierung von Schloss Freudenstein hat begonnen

Von Berthild Dietrich 01.07.2004, 06:01
Blick im sächsischen Freiberg auf das Schloss Freudenstein, das sich in einem völlig desolaten baulichen Zustand befindet, aufgenommen am Mittwoch (14.01.2004). Nach umfassenden Sanierungsarbeiten soll hier künftig der umfangreiche Schatz einer Schweizer Privatsammlerin mit mehr als 80.000 Mineralien aus der ganzen Welt gezeigt werden. (Foto: dpa)
Blick im sächsischen Freiberg auf das Schloss Freudenstein, das sich in einem völlig desolaten baulichen Zustand befindet, aufgenommen am Mittwoch (14.01.2004). Nach umfassenden Sanierungsarbeiten soll hier künftig der umfangreiche Schatz einer Schweizer Privatsammlerin mit mehr als 80.000 Mineralien aus der ganzen Welt gezeigt werden. (Foto: dpa) dpa

Freiberg/dpa. - «In den nächsten Wochen beginnt die Detailplanung derBauarbeiten», sagt Georg Unland, Rektor der TU Bergakademie Freiberg.Er gilt als spiritus rector des Vorhabens. Ihm hatte die Schweizerinihre Sammlung in Aussicht gestellt. «Doch sie wollte dafür auch einentsprechendes Ambiente», sagt der Wissenschaftler, der selbstbegeisterter Sammler seltener Mineralien ist. Für das in besterCitylage vor sich hin dümpelnde Schloss taten sich wunderbareAussichten auf, aber erst nach längeren Querelen konnte die StadtEnde Mai Schloss Freudenstein zurückkaufen.

Anfang 2005 soll ein erster Bauabschnitt fertig sein. Dazu gehörendas Torhaus, das so genannte Schmale Haus und der Turm. «Dann werdenerste Exponate der Schweizer Kollektion im Schloss ausgestellt», sagtder Rektor. Er schwärmt von den Stücken, die aus allen bedeutendenLagerstätten der Welt kommen, darunter Australien, Südafrika,Marokko, Russland oder Namibia.

Die Sammlung, zusammengetragen nach dem Zweiten Weltkrieg, ergänztnach Ansicht Unlands aufs beste die der Bergakademie mit rund 336 000Stücken. Diese sei seit der Nazizeit kaum noch erweitert worden.«Beide Sammlungen, vereint im Schloss, sind dann Weltspitze.» FürFreiberg bedeute dies eine glückliche Konstellation von unschätzbaremWert. Zum einen werde eine innerstädtische Immobilie wieder insrechte Licht gerückt, was sicher der Wirtschaft und dem Tourismuszugute kommt. «Zum anderen fanden sich unterschiedliche Nutzer aneinem Tisch zusammen, darunter auch das Bergarchiv, das ebenfallseine neue Heimstatt im Schloss finden wird.»

Das Projekt dokumentiere die Stellung Freibergs als traditionellesZentrum der Geowissenschaften, meint Unland. Die Universität bekommeebenso wie die Stadt neue Impulse. «Für Freiberg und die Regioneröffnen sich wunderbare Perspektiven», sagte auchOberbürgermeisterin Uta Rensch (SPD) nach der Unterzeichnung desKaufvertrages.

Schloss Freudenstein kostete 490 000 Euro. Zwei Drittel der Mittelkommen durch das Land aus dem Förderprogramm «StädtebaulicheErneuerung». Außerdem werden die Kosten für die notwendige Sanierungin Höhe von 80 Prozent durch Fördermittel von Land und Bundabgedeckt. Erwartet werden zudem weitere Fördergelder.