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Fernsehen Fernsehen: Abschied von der Mutter des Bullen

04.03.2009, 10:37
Die Schauspielerin Ruth Drexel ist im Alter von 78 Jahren gestorben. (FOTO: DPA)
Die Schauspielerin Ruth Drexel ist im Alter von 78 Jahren gestorben. (FOTO: DPA) dpa

München/ddp. - Die Schauspielerin Ruth Drexel ist tot. Sie starbbereits am 26. Februar im Alter von 78 Jahren, wie der Produzent derSat.1-Serie «Der Bulle von Tölz», Ernst von Theumer, am Mittwoch inMünchen auf ddp-Anfrage sagte. Drexel wurde nach den Worten ihrerSprecherin Susanne Schulz bereits am Montag beigesetzt. «Ruthwünschte sich eine Beerdigung im engsten Familienkreis. Nix fürungut», zitierte Theumer aus der Trauerkarte der Familie.

Als Mutter des «Bullen von Tölz» war Drexel seit 1996 in dergleichnamigen Krimiserie an der Seite von Ottfried Fischer zu sehenund bei einem Millionenpublikum beliebt. 2007 hatte sie ausgesundheitlichen Gründen eine längere Auszeit genommen, ab August2008 aber wieder als Resi Berghammer vor der Kamera gestanden.

Ihre Karriere startete Drexel am Theater. Als Absolventin derrenommierten Otto-Falckenberg-Schule erhielt sie 1953 ihr erstesEngagement an den Münchner Kammerspielen, wo sie bis 1971 immerwieder zu sehen war. Drexel gehörte in den 50er Jahren dem berühmtenBerliner Ensemble von Bertolt Brecht an. Auch in Berlin, Düsseldorfoder Stuttgart stand sie auf der Bühne.

Ihr Debüt als Regisseurin feierte sie 1978 am DüsseldorferSchauspielhaus. Von 1988 bis 2002 war Drexel, die imniederbayerischen Vilshofen geboren wurde, mit einer kurzenUnterbrechung Intendantin des Münchner Volkstheaters.

Im Fernsehen wirkte sie unter anderem in Helmut Dietls Serien«Münchner Geschichten» (1974) sowie «Monaco Franze» (1983) mit, inder BR-Kultserie «Zur Freiheit» (1987 bis 1988) war sie als legendäreSchlachthof-Wirtin Paula zu sehen. Neben dem «Bullen von Tölz»ermittelte Drexel in der ARD-Reihe «Agathe kanns nicht lassen» alsHobbykriminologin. An der Seite von Kollegin Uschi Glas stand sie von2004 bis 2006 in der ARD-Filmreihe »Zwei am großen See" vor derKamera.

Zu Drexels Auszeichnungen zählen unter anderem der Grimme-Preis,der Deutsche Fernsehpreis und der Bayerische Theaterpreis.

Für Produzent Ernst von Theumer ist klar, dass die Serie «DerBulle von Tölz» nach dem Tod Drexels nicht weitergeführt werden kann.«Von mir aus - als Produzent - ist das sicher. Man kann Ruth Drexelnicht ersetzen, so einfach ist das.» Ohne sie fehle der ganzekomödiantische Strang in der Serie, «den sie so wunderbar verkörperthat», sagte von Theumer. Von ihrem Tod zeigte er sich tief betroffen:«Es ist furchtbar.»