Felicia Langer will Bundesverdienstkreuz behalten
Ulm/dpa. - Die Israel-Kritikerin Felicia Langer hat im Streit über ihre Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz ihren Gegnern vorgeworfen, eine hasserfüllte Kampagne gegen sie zu führen.
In einem Interview der Ulmer «Südwest Presse» (Samstag) sagte sie, es gebe Organisationen in Deutschland, die verhindern wollten, dass Israel kritisiert werde. Ihre Feinde arbeiteten mit unwahren Unterstellungen. So sei sie nie Ehrengast des DDR-Staatschefs Erich Honecker gewesen, auch habe sie nie palästinensische Terroristen verteidigt.
Die in Tübingen lebende Anwältin, die vergangene Woche das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte, kündigte an, sie werde weiter gegen die «Besatzungsmacht Israel» und für die Menschenrechte der Palästinenser kämpfen: «Ich bin immer auf der Seite der Schwachen.»
Unter anderem der TV-Moderator Michel Friedman und der Schriftsteller Ralph Giordano hatten die Auszeichnung für Langer scharf kritisiert und das Staatsministerium Baden-Württemberg aufgefordert, die Verleihung des Ordens rückgängig zu machen. Giordano drohte mit der Rückgabe seines Bundesverdienstkreuzes und seines Großen Verdienstkreuzes. Auch in Israel gab es Kritik. Dagegen hatte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Langer mit Nachdruck unterstützt.